Helden des Alltags: Gerd Lauterjung ist Musiker, holt Kinder von der Straße und stiftet Ehen - alles ehrenamtlich!

Gerd Lauterjung hat in den letzten Jahren viel in die Jugendarbeit investiert. Arbeitszeit? "Bestimmt mehrere 1000 Stunden", lacht Lauterjung.
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Das Jahr 1973: Genervt von anhaltender Vereinsmeierei gründet Gerd Lauterjung als junger Mann seinen eigenen Fanfarenzug. Den Kindern und Jugendlichen, die sich fortan dem Musikkorps anschließen, macht er deutlich: Hier stehen die Freude an der Musik und der Zusammenhalt an oberster Stelle - und nicht die Politik.

Während viele Spielzüge im Begriff sind, auszusterben, geht es dem Fanfarenzug Katernberg noch relativ gut. Was nicht zuletzt mit eben diesem Verschwinden vieler Züge zu tun hat: Denn die Zahl der Schützenfeste und Karnevalsitzungen ist relativ konstant geblieben. Die Katernberger Musikanten haben so die Qual der Wahl, sind mittlerweile in ganz NRW gefragt.
Doch dieses Glück kommt ihnen nicht einfach zugeflogen; es ist das Ergebnis harter, ehrenamtlicher Arbeit. Gerd Lauterjung hat sich früh um die Jugendförderung gekümmert, „Ich will die Kinder von der Straße holen“, lautet das ehrgeizige Ziel des heute 58-Jährigen. Ein Ziel, dem er so manche private Geschichte untergeordnet hat. „Meine Frau dürfte eigentlich nicht davon erfahren“, scherzt er.

Musikunterricht, die Ausstattung mit Instrumenten und Uniformen, Ferienfahrten - all das organisiert der selbstständige Kaufmann in seiner Freizeit. Und das - jetzt kommt die Kehrseite der Medaille - obwohl der Verein nicht auf Rosen gebettet ist. „Viele Auftritte sind nicht mehr rentabel“, verrät er.

Dennoch weicht Lauterjung nicht von seinem Konzept ab, den Kindern und Jugendlichen eine musikalische Laufbahn zu ermöglichen - und das beinahe zum Nulltarif. Mit drei Euro Monatsbeitrag kommt nämlich kein Geschäftsbetrieb weit. „Aber das wollen wir auch gar nicht sein“, erwidert der Chorleiter seiner Truppe. Und weiter: „Würden wir die Eltern das teure Equipment bezahlen lassen, dann hätte der Zug keine 40 Mitglieder mehr...“

Der Erhalt seines Fanfarenzug macht allerdings nur einen kleinen Teil seiner Motivation aus. „Ich finde es schön, wenn ich sehe, dass die Kids auch nach den Proben etwas miteinander unternehmen und so langjährige Freundschaften entstehen. Aus den letzten 37 Jahren sind bei uns bestimmt zehn Ehen hervorgegangen. Aber ansonsten hab‘ ich nichts davon“, meint der begeisterte Musiker ganz bescheiden.

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Gerd Lauterjung hat in den letzten Jahren viel in die Jugendarbeit investiert. Arbeitszeit? "Bestimmt mehrere 1000 Stunden", lacht Lauterjung.
Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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