Gourmetmeile: Überragende Aromen und überraschende Zutaten

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Erneut großer Treffpunkt für Genießer war die Gourmet-Meile „Essen ... verwöhnt“ in der City. Auf der Kettwiger Straße stellten 25 Gastronomen ihr Können unter Beweis. Kleine, feine Gerichte sind dafür ideal.
Das Wetter bot ebenfalls Vielfalt: Hitze am Eröfffnungstag, Gewitter am zweiten, frisches und windiges Schauerwetter an den übrigen Tagen. Die Besucher schreckte das nicht, und sie wurden fürs Kommen belohnt.

Tintenfisch-Carpaccio

Insgesamt präsentierten sich nicht nur die Sterneköche in Bestform. Ich weiß nun, wie gut ein schlichtes, weißes Bohnenpüree (zum saftig-krossen Schweinebauch) schmecken kann. Hervorragend ein Tintenfisch-Carpaccio mit Rotbarbe, wenn auch die Beilagen (Saubohnen, Broccoli, Ananas) für mich keine wirkliche Einheit ergaben. Großzügig der Teller mit Brot, der dazu gestellt wurde. Da konnte sich manch‘ anderes Küchenzelt, pardon, eine Scheibe abschneiden.

Nicht erwartet: Surimi

Überhaupt fielen die Mengen unterschiedlich aus. Groß der Fischsalat des einen Gastronomen, um so kleiner der Sommersalat des anderen (Preisunterschied 1,50 Euro). Allerdings enthielt ersterer eine gehörige Portion Surimi (aus Fischstückchen gepresstes Meeresfrüchte-Imitat), das nicht auf der Zutatenliste stand und ich auf einer Gourmetmeile auch nicht erwartet hätte. Ansonsten: lecker und top-frisch.
Sättigend die feinen und überhaupt nicht fettigen Reibekuchen mit Rahm­pfifferlingen. Unübertroffen die Lammnüsschen nur wenige Meter weiter.

"Vegetarisches" für Veganer

Fisch und Fleisch waren in großer Auswahl vertreten. Auch Vegetarier fanden genug auf den Karten. Veganer hatten es schwerer, von mehreren Köchen immerhin wurden „vegetarische“ Gerichte angeboten, die tatsächlich als vegan durchgehen.
Auch in Küchen gibt es Moden, und in diesem Jahr angesagt waren auf der Meile kurzgebratenes Fleisch, Lachs und Garnelen (Shrimps, Krabben).
Aus der Vielzahl der Meeresfrüchte-Gerichte pickte ich mir die Scampi-Schmetterlinge heraus - vor allem, weil mich die Schafskäsesauce interessierte. Und sah verblüfft eine rote Sauce, auf der ein Würfel Schafskäse lag. Für eine, die mit Tomaten vorsichtig umgehen muss, eine unliebsame Überraschung. Außerdem macht ein Stück Käse obenauf noch keine Käsesauce.

Keine Traute fürs Olivenöl-Eis

Was Desserts betraf, war ich froh, dass das Pfirsich-Joghurt-Eis so gut war. Es glich die geschmacklich unauffällige Pie aus (mit USA-Nachtisch ist selten Staat zu machen, außer mit Schokokuchen). Intensive Aromen boten bei den Erdbeer-Variationen das Sorbet (allein das Karamellblatt ist Kaloriensünden wert) und vor allem die Mousse. Geschmacklich fiel das Küchlein ein wenig ab. Vielleicht aber auch nur, weil ich auf Gelatine beim Erdbeerkuchen lieber verzichte, die hier aber dick vertreten war.
Eigentlich hätte ich gerne noch das Olivenöl-Eis gekostet. Aber dann kam der nächste Regen, und so richtig habe ich mich auch nicht getraut.
Öl-Eis??
Vielleicht 2014.

+++
Fotos: Renate Debus-Gohl

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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