Ganz viel Kunst im "Riesenhaus": Kinder des Familienzentrums Katernberg machen bei "5+" des Folkwang Museums mit
Das Familienzentrums Katernberg-Mitte nahm zum zweiten Mal am Programm "5+" des Essener Folkwang Museums teil. 15 Vorschulkinder besuchten das Museum und einen „echten“ Künstler in seinem Atelier und konnten auch selber kreativ werden.
Das Programm "5+" des Essener Folkwang Museums richtet sich an Kinder ab fünf Jahren. An vier Terminen erkundeten die Kiddies mit ihren Erzieherinnen und Erziehern das Museum.
In dem „Riesenhaus mit den langen Gängen" lernten die Kinder, darunter Einige, die zum ersten Mal in einem Museum waren: dass man dort nichts anfassen, nicht rennen und auch mal still sein muss. Vor allem gerieten die Kinder aber beim Betrachten der Kunstwerke ordentlich ins Staunen. Über die tollen Kleider der Porträtierten, wie etwa das der Dame auf dem bedeutsamen Ölgemälde „Lise mit dem Sonnenschirm“ des französischen Impressionisten Pierre Auguste Renoir. Aber auch die prunkvollen Rahmen, in denen die Kunstwerke präsentiert werden, beeindruckten die kleinen Museumsbesucher.
Überaus fasziniert waren die Kinder auch etwa von der Installation „Der Helm“ des kubanischen Künstlerduos Los Carpinteros, bei der es sich gleichzeitig um eine Skulptur, aber auch um Ausstellungsarchitektur handelt. Die Familienbegleiterin Conny Siggemann hat die Kinder gemeinsam mit Betina Potocnik, Sprachkraft in der Kita, begleitet. Sie erzählt: „Die Kinder gerieten bei diesem Kunstwerk sehr in Erstaunen. Sie konnten sich darunter stellen und die Stille spüren.“ Zu weiteren, nicht weniger spannenden Eindrücken im Museum gehörten für die Kinder aber auch die Anwesenheit der Wachleute im Museum.
Umgang mit Farben und verschiedenen Kunsttechniken
Die Kita-Kinder wurden im Museum aber auch mit dem Umgang mit Farben und verschiedenen Kunsttechniken vertraut gemacht und konnten selber unter Anleitung im museumseigenen Werkraum Verschiedenes ausprobieren. „So durften sie mit Farben experimentieren“ , berichtet Conny Siggemann. Die Kita-Mitarbeiterin fährt fort: „Bei einem weiteren Besuch im Museum haben wir uns die Porträts angeschaut. Anschließend erhielten die Kinder die Gelegenheit, sich selbst zu malen. Hierbei lautete die Aufgabe: „Die eine Hälfte des Gesichts mit glücklicher Mimik und die andere traurig oder böse zu malen“, berichtet Siggemann.
Bei einem weiteren Museumsrundgang konnten die Kinder Skulpturen betrachten und danach selber Objekte aus Ton formen. „Sie bekamen einen Klumpen Ton und sollten daraus unter Anleitung eine Figur formen, die liegt, traurig guckt, die Arme verschränkt hält und Anderes mehr“, erinnert sich Conny Siggemann. Eine wahrhaft anspruchsvolle Aufgabe für die Vorschulkinder.
Da im Museum Folkwang in großer Zahl Kunstwerke „toter Künstler“ hängen, stand für die Kinder zum Schluss auch der Besuch bei einem „echten Künstler“ auf dem Programm. Im Atelier Kunsthaus hieß Roman Kochanski die Kiddies willkommen. Diese konnten dem Künstler bei seiner Arbeit zuschauen und Kochanski erzählte den jungen Besuchern Spannendes über Farben und künstlerische Techniken, wie der Öl- und Pastellmalerei. Auch einige Eltern waren hier dabei. „Sie hatten viel Spaß. Für Einige war ein Museumsbesuch Neuland“ berichtet Conny Siggemann.
„Wir haben das Ganze in der Einrichtung vor- und nachbereitet und die kreativen Themen wiederholt.“ Hierbei entstanden Gemälde und Skulpturen, die zeigen, wie die Kinder den Museumsbesuch erlebt haben. Die Werke wurden dieser Tage im Rahmen einer Vernissage in der Kita präsentiert. Darunter waren viele Zeichnungen und großformatige Plakate aus der Reihe „Farbexperimente“. „Außerdem haben wir eine Fotomappe erstellt, um das Ganze zu dokumentieren“, sagt Conny Siggemann.
„Wann fahren wir wieder hin?“ hieß es kurz darauf in der Kita, die zum zweiten Mal an diesem Projekt teilgenommen hatte. „Wir hätten am liebsten alle 40 Vorschulkinder mitgenommen“, erzählt Conny Siggemann. Bei der Auswahl der 15 Kinder, die teilnehmen konnten, versuchte man in der Einrichtung, die 160 Kinder aus 27 Nationen besuchen, folgendes Kriterium zu berücksichtigen: Wer hat nicht die Möglichkeit, mit seinen Eltern ins Museum zu gehen? Conny Siggemann erläutert weiter: „Außerdem muss das Sprachverständnis da sein und es konnten nur Kinder teilnehmen, die regelmäßig zu uns kommen.“
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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