Frage der Woche: Ist es okay, wenn Eltern ihre Kinder vegan ernähren?

Vegane Ernährung ist ein umstrittenes Thema. Foto: pixabay.com
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Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich dazu, auf tierische Produkte komplett zu verzichten. Veganismus ist hierzulande keine Seltenheit mehr. Viele Eltern, die sich vegan ernähren, ernähren auch die eigenen Kinder vegan. Umstritten ist die Frage, ob die notwendigen Nährstoffe mit veganer Ernährung überhaupt zu sich genommen werden können.

Ist vegane Ernährung schädlich für Kinder?

Dazu gibt es keine eindeutige Antwort. Das Zentrum der Gesundheit, eine eher alternativ-medizinische Seite, meint: „Diese Zweifel sind unbegründet, denn Kinder können mit kaum einer anderen Ernährungsweise so vollständig mit allen Nähr- und Vitalstoffen versorgt werden und gleichzeitig ethisch korrekt aufwachsen.“ Dem gegenüber steht die Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wirdeine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen", denn bei einer rein pflanzlichen Ernährung sei eine ausreichende Versorgung mit einigenNährstoffen nicht oder nur schwer möglich.

Studie untersucht vegan, vegetarisch und Mischkost ernährte Kinder

Eine neue wissenschaftliche Untersuchung hat jetzt ihre Zwischenergebnisse zur veganen Kinderernährung vorgestellt. Die »VeChi Diet-Studie« (Vegetarian and vegan Children Study) untersuchte vegan, vegetarisch und mit Mischkost ernährte Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. Von 364 Kindern zogen die Wissenschaftler Daten für die ersten Ergebnisse heran. Insgesamt zeigten alle drei Gruppen mehrheitlich eine normale Entwicklung des Gewichts und der Größe. Studienleiter Dr. Markus wertet dies als Hinweis, "dass sowohl eine vegetarische als auch eine vegane Ernährung im Kleinkindalter bedarfsdeckend sein können".
In der ersten Auswertung lagen einzelne vegan ernährte Kinder unter den Standardwerten der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für die Körpergröße, was für eine langfristig zu geringe Energie- und Proteinzufuhr bei diesen Kindern sprechen könnte. Die Mehrheit der veganen Kinder in der Studie (über 90 Prozent) lag allerdings über diesen Standardwerten. In den anderen beiden Gruppen (vegetarisch bzw. mit Mischkost) gab es diese Ausreißer nach unten etwas seltener bzw. gar nicht.

"Vegane Ernährung ist immer ein zusätzliches Risiko"

Kinderarzt Berthold Koletzko von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin positioniert sich eindeutig: „Eine vegane Ernährung ist immer ein zusätzliches Risiko." Er arbeitet im Kinderspital der Uniklinik München und weiß, was passieren kann, wenn Kinder einer falschen Ernährung ausgesetzt werden. "Rund die Hälfte der Kinder mit Vitamin-B12-Mangel behält lebenslange neurologische Schäden zurück", sagt Koletzko.
Vitamin-B12 nehmen die meisten Menschen über tierische Nahrungsmittel zu sich. Veganern wird empfohlen, dies als Ergänzungsmittel zu sich zu nehmen.

Wie steht ihr zu veganer Ernährung? Gibt es im Lokalkompass Veganer? Falls ja, erklärt uns, warum ihr euch für diese Lebensweise entschieden habt. Findet ihr okay, seine Kinder vegan zu ernähren? Eure Meinung ist gefragt, wir freuen uns darauf! :-) 

Autor:

Annika Dahm aus Essen-Nord

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