Förderturmhaus, das Zweite
![Neuer Glanz: Das alte Haus der Jugend ist zum Förderturmhaus 2 umgestaltet worden. Fotos: Torma](https://media04.lokalkompass.de/article/2013/07/02/6/4206996_L.jpg?1551363427)
- Neuer Glanz: Das alte Haus der Jugend ist zum Förderturmhaus 2 umgestaltet worden. Fotos: Torma
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Das Förderturmhaus auf Carl ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 2008 werden dort sozial benachteiligte Kinder gefördert und aufs Leben vorbereitet. Das Projekt erntete so viel Anerkennung, dass die Geschichte nun ihre Fortsetzung findet: In der Hammacherstraße, Schnittstelle zwischen Nord- und Ostviertel, feiern der Verein „Förderturm - Ideen für Essener Kinder“ und seine Unterstützer die Eröffnung des Förderturmhauses 2.
Unweit der nördlichen Innenstadt wurde etwas Bemerkenswertes geschaffen. Dank der Unterstützung vieler erstrahlt eine Problem-Immobilie im neuen Glanz. Das ehemalige Haus der Jugend erfuhr eine umfangreiche Sanierung. Zugeschnitten auf die Betreuung von 100 Kindern aus den benachbarten Grundschulen.
Treibende Kraft ist der Verein „Förderturm - Ideen für Essener Kinder“. Hinter diesem Namen steht ein Zusammenschluss engagierter Geschäftsleute aus Essen. Ihr Ziel: Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen oder zerrütteten Verhältnissen eine Perspektive zu ermöglichen. Mit Benefiz-Abenden, Golfturnieren oder zuletzt einem Getränke-Ausschank auf dem Rü-Fest sammelt der gemeinnützige Verein Gelder für seine Projekte.
Doch das, was an der Hammacherstraße entstanden ist, ist eine (Förderturm-)Hausnummer für sich. 1.200 Quadratmeter auf vier Etagen renovieren - „das ist ein Millionenprojekt“, wie Armin Holle, der Vorsitzende des Förderturms, betont. Sozialdezernent Peter Renzel trat höchstpersönlich an den Verein heran. Holle erinnert sich: „Als uns die Immobilie angeboten wurden, waren wir begeistert. Nach und nach kam die Erkenntnis, dass wir ganz schön dicke Bretter bohren müssen.“
Glücklicherweise wähnte der Förderturm früh zwei starke Partner an seiner Seite. Die Anneliese-Brost-Stiftung kaufte der Stadt das Objekt ab, ließ es für 2,3 Millionen Euro herrichten und gewährt für die nächsten zehn Jahre Mietfreiheit.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung übernimmt für mindestens drei Jahre sämtliche Betriebskosten. Hinzu kommen weitere Helfer: Das Altenessener Möbelhaus Hensel überließ beispielsweise die Kücheneinrichtung zum Einkaufspreis.
Auch die Stadt leistet einen Beitrag: Zwei Betreuerstellen stellt sie zur Verfügung. „In Zeiten knapper Kassen keine Selbstverständlichkeit“, bedankt sich Holle.
Andererseits: Der Dank dürfte auf städtischer Seite nicht minder groß ausfallen. „So schlecht kein unsere Jugendarbeit nicht sein“, so Holle mit einem Augenzwinkern. Und Dr. Thomas Kempf von der Krupp-Stiftung merkt an: „Das Förderturmhaus 2 ist ein mutiges Versprechen. Es ist aber auch eine Mahnung: Die Stadt kann die Probleme nicht alleine lösen.“
Tatsächlich profitiert die Stadt von der Jugendarbeit, obendrein hat sie die Immobilie in gute Hände gegeben. Und bleibt Mitnutzerin. Das Stadtteilbüro öffnet dort seine Tür.
Der Förderturm weiß den geräumigen Standort ohnehin vielfältig zu nutzen: Neben der (Hausaufgaben-)Betreuung finden an der Hammacherstraße künftig Koch- und Internetkurse statt, auch die Elternbildung steht auf dem Programm. Kurzum: Es kommt wieder Leben „in die Bude“.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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