Essens erster Neubau einer weiterführenden Schule seit Jahrzehnten: Neue "Gustav" wird Energiewende-tauglich
Neben der Gustav-Heinemann-Gesamtschule wird bis zum Jahre 2020 ein neues Schulgebäude entstehen. Derzeit wird der Baugrund vorbereitet.
Das Schulgebäude am Standort Schonnebeckhöfe hat wahrlich bessere Zeiten erlebt, obwohl es erst wenige Jahrzehnte zählt. Erbaut zwischen 1970 und 1975, entstand die letzte Erweiterung im Jahre 1985. Trotzdem ist der Bau in einem mehr als maroden Zustand und entspricht erst recht nicht den heutigen baulichen Anforderungen sowie zu energetischem Bauen.
So ist etwa die Fassade undicht, Fassadenplatten drohten herabzufallen und wurden immer mal notdürftig gesichert. Schulleiter Burkhard Engels berichtet: „Das Wasser kommt aufgrund der Flachdachabdeckung von unten und von oben. Betonwände sind seit längerem mit Metallschienen verdübelt, weil sonst die Gefahr besteht, dass diese auseinander brechen.“
Bei starkem Regen Räume geschlossen
Bei starkem Regen mussten gar schon Räume geschlossen werden. Nachhaltigkeit: Fehlanzeige! Engels: „Es ist ein trauriges Bild, was in dieser Zeit gebaut wurde.“ Im Falle einer Kernsanierung hätte der Schulbetrieb gut sieben Jahre praktisch auf einer Baustelle weiter laufen müssen. Nicht zuletzt sind die Klassenräume zu klein und auch die Schaffung von Barrierefreiheit im Hinblick auf die Inklusion hätte umfangreiche Umbaumaßnahmen erfordert, so dass ein Neubau die wirtschaftlichere Variante ist, wie eine Machbarkeitsstudie ergeben hatte.
Nun läuft seit eineinhalb Jahren der Entwicklungs-Prozess in Sachen Neubau. "Es wurden Nutzerkonferenzen abgehalten und Schüler-Workshops fanden statt, um Bedarfe zu ermitteln", zeigt sich der Schulleiter zufrieden. Er freut sich: „Wir sind gut im Zeitplan.“
Derzeit wird der Baugrund vorbereitet. Denn das Areal befindet sich auf ehemaligem Grubengelände. Eine Abtragung des Untergrunds hätte die ohnehin hohen Baukosten weiter in die Höhe getrieben, daher wird der Untergrund nach einer Aufschüttung „versiegelt“. Darauf wird schließlich eine Bodenplatte errichtet. Diese Arbeiten werden bis zum Herbst diesen Jahres andauern, so dass Ende des Jahres/Anfang 2018 die Hochbauarbeiten beginnen können. „Das neue, drei- bis viergeschossige Schulgebäude wird eine zentrale Achse in Form einer überdachten Schulstraße als besitzen“, erklärt Engels. Daran versetzt werden sich vier quadratische Gebäude-Elemente anschließen. Es wird Jahrgangshäuser in verschiedenen Blöcken geben. Engels: „So kommt eine klare Struktur rein und man kann die einzelnen Bereiche besser abteilen.“ Der Neubau wird zudem über Jahrgangsflure verfügen. Der vorderste und hinterste Gebäudeteil werden drei- und der mittlere viergeschossig sein. Dort wird im oberen Geschoss auch die Oberstufe untergebracht sein.
Achtung: „Der Schulbetrieb wird während der gesamten Baumaßnahmen völlig normal und störungsfrei laufen“, betont Burkhard Engels und entkräftet kursierende Gerüchte. „Es wird kein Chaos geben, Unterricht nicht in Containern stattfinden und die Schüler nicht mit Bussen umhergefahren", so Engels.
Zum Schulneubau:
- Anlässlich des geplanten Neubaus der sechszügigen Gesamtschule war ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben worden. Der Siegerbeitrag und die weiteren eingereichten Entwürfe waren im Rahmen einer Ausstellung zu sehen.
- Der Neubau für etwa 1.300 Schülerinnen und Schüler sowie circa 110 Beschäftigte (Kosten: ca. 40 Millionen Euro)wird unter energetischen Gesichtspunkten gebaut und reduziert langfristig die laufenden Energiekosten.
- Erweiterte Stadtteilnutzung: z. B. Schul- und Stadtteilbibliothek sowie die Mensa in Verbindung mit Aula. Unterrichtsräume können stadtteilbezogen genutzt werden.
- Gestaltung der Außenanlagen erfolgt mit Aufenthaltscharakter. Möglichkeiten für Streetball, Fußball und Skaten
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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