Ein gemeinsamer Garten - Integrationsmodell renoviert Haus in Altenessen
Ein großer Schritt in die Unabhängigkeit des Erwachsenseins ist die eigene Wohnung: Im Juni geht dieser Wunsch für sieben junge Menschen mit Behinderung in Erfüllung, denn ein Haus in der Neuessener Straße wird vom Integrationsmodell Essen komplett renoviert und zur Wohngemeinschaft umfunktioniert. Damit sich die Bewohner dort wohl fühlen, musste auch der Garten in Stand gesetzt werden. Unterstützung erhielt das Integrationsmodell Anfang April von 14 engagierten Helfern der DB Schenker AG.
Der Verein Integrationsmodell Essen hat das Ziel, erwachsene Menschen durch ambulant betreutes Wohnen in ihrem alltäglichen Leben zu begleiten, erklärt die stellvertretende Geschäftsführerin Christina Schlünder: „Die eigene Wohnung ist ein Schritt in die Selbstständigkeit. Deshalb ist unser Anspruch, ambulante vor stationärer Betreuung anzubieten. So werden die jungen Menschen ein Teil der Nachbarschaft.“ Schon seit 1971 ist der Verein aktiv, am 8. April 1986 wurde der Ortsverband Essen gegründet. In mittlerweile 17 Wohngemeinschaften und Paar- sowie Einzelwohnungen betreut das Integrationsmodell über 160 Menschen.
Derzeit ist eine Wohngemeinschaft in der Neuessener Straße in Altenessen im Aufbau. Gefördert von Aktion Mensch und der Stiftung Wohlfahrtspflege soll das ehemalige Pfarrhaus idealerweise schon im Juni barrierefrei bezugsfertig sein. Die Renovierung ist exemplarisch für die Arbeit des Integrationsmodells, meint der Vorstandsvorsitzende Philipp Neßling: „Die jungen Menschen sollten in Häusern sein, die in jeder Straße stehen – und nicht in stationären Einrichtungen.“ Jeder zukünftige Bewohner der WG erhält ein eigenes Bad, Wasser und Elektrik sind schon erneuert. Jetzt soll die große Gartenanlage folgen. Hier sind eine Schaukel, ein Teich mit Bank, eine Rampe zur Terrasse und ein Hochbeet in Planung.
Zum Klar-Schiff-Machen des Außenareals versammelten sich Anfang April 14 Trainees aus dem Programm „Talents“ des Logistik-Unternehmens DB Schenker AG im Rahmen eines Socialdays. Die engagierten Helfer zeigten von 10 bis 17 Uhr vollen Einsatz – eine Mitarbeiterin ließ sich selbst durch ihre Krücken nicht vom Unkraut jäten abhalten. Das Ergebnis ist sehenswert:
Wo sich vorher zwei gewaltige Pflanzenhaufen türmten, ist nun freie Rasenfläche. War der Teich kürzlich noch verschmutzt, fehlt jetzt nur noch die Bank. Auch eine ehemals verfallene Wand erstrahlt in frischem Glanz. Das soziale Engagement der Schenker-Trainees brachte das Integrationsmodell um geschätzte 1.500 Euro näher ans Ziel der anheimelnden Wohngemeinschaft.
Wenn alles klappt, kann der Schritt in die Selbstständigkeit im Juni vollzogen werden. Eine Einweihungsfeier ist auch geplant – die ehrenamtlichen Helfer der DB Schenker AG sind zu der Party sicher herzlich eingeladen.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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