Die Evangelische Kirche in Essen trauert um Pfarrer i.R. Helmut Keus
Die Evangelische Kirche in Essen trauert um Helmut Keus: Der langjährige Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Schonnebeck, ehemalige Superintendent des Kirchenkreises Essen-Nord und erste Assessor des neuen Kirchenkreises Essen ist am vergangenen Freitagabend (9. Januar) an den Folgen seiner schweren Erkrankung verstorben. Die öffentliche Trauerfeier findet am kommenden Samstag, 17. Januar, um 10 Uhr in der Immanuelkirche, Immelmannstraße 12, statt; im Anschluss lädt der Kirchenkreis zu einer kleinen Stärkung ins benachbarte Gemeindehaus ein. Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis auf dem evangelischen Friedhof in Kupferdreh.
Tief verwurzelt im Glauben
„Helmut Keus hat auf den unterschiedlichsten Ebenen unserer Kirche engagiert Verantwortung übernommen“, würdigte Superintendentin Marion Greve dessen Verdienste. Ob in seiner Gemeinde, auf der Ebene des Kirchenkreises oder in der Landeskirche habe Helmut Keus nötige Veränderungsprozesse wie die Zusammenführung der drei Kirchenkreise mutig und entscheidungsfreudig mit gestaltet. „Dabei zeichnete ihn immer ein klarer Blick für das Wesentliche aus. Er scheute sich nicht, auch unbequeme Wahrheiten anzusprechen.“ Sein Dienst am Menschen und der Kirche in Essen sei aus dem tief verwurzelten Glauben erwachsen, dass Gott „uns alle in unserem Tun und Handeln trägt“. Dabei habe er sein hoch reflektiertes theologisches Denken mit seinen musikalischen Fähigkeiten in vielen gemeinsamen Gottesdiensten und Veranstaltungen zum Klingen bringen können. „Auch nach seiner Zeit des aktiven Dienstes lag ihm unsere Kirche am Herzen und arbeitete er in den unterschiedlichen Gremien mit. Sein Tod stimmt uns tief traurig – wir werden ihn vermissen“, erklärte die Superintendentin.
Theologie, Anglistik, Pädagogik - und die Musik
Helmut Keus wurde am 25. April 1949 in Essen-Kupferdreh geboren und studierte Evangelische Theologie, Anglistik und Pädagogik in Bochum und Mainz; weitere Studienfächer waren Psychologie und Philosophie. Eine studienbegleitende kirchenmusikalische Ausbildung schloss er 1972 mit der C-Prüfung für Organisten und Chorleiter ab. Nach dem Vikariat in der Evangelischen Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck wurde Keus Referendar an der Essener Viktoriaschule. 1976 erwarb er zunächst das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Evangelische Religion und Englisch; 1977 legte er die Zweite Theologische Prüfung ab.
Pfarrer in Schonnebeck, Superintendent des Kirchenkreises Essen-Nord
1978 wurde Helmut Keus ordiniert und in die 1. Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck eingeführt. Von 1986 an vertrat Keus im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Essen-Nord den Skriba, bevor er 1996 selbst dieses Amt übernahm. Dem Vorstand des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Essen gehörte Helmut Keus seit 1985 als stellvertretendes, seit 1992 als ordentliches Mitglied an. Im November 2001 übernahm er das Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Essen-Nord (Wiederwahl 2004).
Assessor des neuen Kirchenkreises Essen 2008 bis 2014
Als im Jahr 2008 aus den drei Kirchenkreisen Essen-Mitte, Essen-Nord und Essen-Süd und dem Evangelischen Stadtkirchenverband der neue Kirchenkreis Essen gebildet wurde, wählte ihn die Kreissynode zum Assessor und Stellvertreter von Superintendent Irmenfried Mundt (Wiederwahl 2012). In der Funktion als Assessor war Helmut Keus für die Begleitung, Beaufsichtigung und konzeptionelle Entwicklung der Gemeindeübergreifenden Dienste wie Jugendreferat, Telefonseelsorge, Bildungswerk, Behindertenreferat, Krankenhausseelsorge und Schulreferat verantwortlich. Ende Juni letzten Jahres wurde er in den Ruhestand verabschiedet; bis zuletzt hatte er den Kirchenkreis noch in den Vorständen und Aufsichtsgremien mehrerer sozialdiakonischer Einrichtungen vertreten.
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