Zwei Schritte hinterher: RWE erkämpft sich 4:4 gegen Oberhausen

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Besucht man als Rot-Weiss-Fan derzeit Partien des Lieblingsklubs, sollte man gute Nerven mitbringen. In einem torreichen und spektakulären Spiel im Stadion Essen ließ die Elf von der Hafenstraße ihre Anhänger am gestrigen Samstag erneut bis in die Nachspielzeit hoffen.

Wie bereits beim letzten Heimspiel gab es auch gegen RWO Befürchtungen, es könne zu Ausschreitungen kommen. Oberhausener statteten einer Kneipe in Steele einen Besuch ab, verschwanden aber bevor die Polizei eintraf. Als Revanche pendelten einige Rot-Weisse nach Oberhausen. Ähnlich unrühmlich begann das Spiel am Samstagnachmittag: Der Anpfiff verzögerte sich wegen Pyros von der Gästetribüne um einige Minuten.

Nicht blinzeln

Lange auf einen Treffer warten mussten die 11.077 Zuschauer im Stadion Essen dann nicht. Nach flacher Hereingabe von rechts hält Patrick Schikowski in der 7. Minute fürs 0:1 bloß den Fuß hin. Rot-Weiss findet schlecht ins Spiel, kommt aber trotz vieler Fehlpässe zu Chancen. So auch in Minute 28: Marcel Platzek zieht nach Einwurf von Tim Hermes im 16er ab und gleicht zum 1:1 aus. Kein Ergebnis für die Ewigkeit, im direkten Gegenzug schiebt Sturmspitze David Jansen den flachen Ball von der linken Seite zum 1:2 ein. Hohe Kunst zeigt Benjamin Baier in der 39. Minute. Sein Freistoß über die Mauer oben ins linke Eck besorgt den Pausenstand von 2:2.
Mit mehr Einsatz präsentieren sich die Hafenstraßen-Kicker nach Wiederanpfiff, doch erneut punkten die Oberhausener. In der 64. Minute versucht Alexander Scheelen sein Glück von außerhalb des Strafraums und die Kugel hüpft vorbei an Abwehr und Rot-Weiss-Keeper Niclas Heimann irgendwie ins Netz. Kurz danach sieht Baier gelb und der Oberhausener Patrick Bauder sogar rot. Das Spiel in Unterzahl schreckt RWO nicht ab, wieder ist es Jansen, der auf 2:4 erhöht. Die letzten 20. Minuten werden nervenaufreibend. Rot-Weiss macht jetzt richtig Druck, aber erneut verkürzt Baier – wie auf Ansage – mit einem ruhenden Ball auf 3:4. Erlöst werden die Essener erst in der 87. Minute von dem in Hälfte eins eingewechselten Lucas Arenz, dem kurz vor Schluss noch der Ausgleich gelingt.

Vorne hui, hinten pfui?

Zufrieden dürfte die Partie RWE-Fans nicht stimmen. Den glimpflichen Ausgang verdankt die Mannschaft vor allem der individuellen Stärke einiger Spieler. Heute taten sich besonders Benjamin Baier, der wie auf Knopfdruck Freistöße direkt verwandelt, und Platzek, der – häufig allein auf weiter Flur – immer brandgefährlich ist, hervor. „Unser heutiges Problem war, dass wir ganz schlecht verteidigt haben. Wir haben Jansen zum großen Kino eingeladen“, zeigt sich RWE-Cheftrainer Marc Fascher einsichtig.
In der unsicher wirkenden Defensive machte gerade Heimann eine schlechte Figur. Während des gesamten Spiels gelang es ihm nicht, einen einzigen hohen Ball aus der Luft zu holen. Trotzdem muss man Fascher zustimmen: „Diese Mannschaft ist nicht kleinzukriegen und hat eine sensationelle Moral.“ Spannend wird deshalb sicher auch das Derby gegen den Aufsteiger FC Kray, das nächsten Freitag, 5. September, um 19.30 Uhr im Stadion Essen steigt.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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