Wrobel ist noch nicht fertig - Sonntag geht's nach Gladbach

Entspanntes Arbeiten an der Hafenstraße: Das Stadion Essen liefert Rückenwind, der Saisonverlauf (fünf Siege in sechs Spielen, Platz 4 in der Regionalliga West) ist mehr als zufriedenstellend. „Es macht derzeit richtig Spaß“, lobt RWE-Trainer Waldemar Wrobel das Arbeitsklima an der Hafenstraße. So viel Spaß, dass er eine Offerte des Drittligisten Alemannia Aachen ausschlug.

Am Wochenende sickerte durch: Waldemar Wrobel befand sich in der engeren Verlosung für den Cheftrainer-Posten in der Kaiserstadt. Dort hätte er ausgerechnet seinem Vorgänger in Essen folgen sollen. Ralf Aussem, von 2009/10 im Tandem mit Uwe Erkenbrecher als RWE-Coach tätig, musste die Alemannia nach einem schwachen Saisonstart verlassen.

„Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt ernsthaft mit dem Angebot beschäftigt“, beteuert der 42-Jährige, der mit seiner Arbeit bei Rot-Weiss Begehrlichkeiten weckt. Doch Wrobel winkt ab: „Die positive Entwicklung hier ist doch nicht ausschließlich auf meinem Mist gewachsen.“

Das Angebot aus Aachen sei zwar eine „schöne Geschichte“ - die „schönere Geschichte“, die habe jedoch Rot-Weiss Essen zu bieten.
Das nächste Kapitel ist die Auswärtsfahrt nach Bergisch Gladbach, wo es am Sonntag, 16. September, (Anpfiff 15 Uhr, Belkaw-Arena) gegen den von Ex-Profi Dietmar Schacht trainierten SV (Platz 13, zwei Siege, vier Niederlagen) geht.

Schacht hatte die anstehende Partie via Reviersport als Neuauflage des WM-Qualifaktionsspiels Färöer gegen Deutschland ausgerufen. Eine Rollenverteilung, die Waldemar Wrobel bekanntlich weniger befürwortet. „Das wird kein Selbstläufer. Schließlich ist es für die Gladbacher ein Topspiel, sie werden alles anbieten wollen“, warnt der Übungsleiter. Vor zwei Jahren, damals in der NRW-Liga, gewannen die Bergeborbecker zwar beide Partien (3:1/4:1), sein Team habe den Gegner allerdings „nicht aus dem Stadion geprügelt“: „Gladbach war und ist eine Mannschaft, die über die Physis kommt. Diesen Weg müssen wir ebenfalls gehen, und dann über die individuelle Klasse Akzente setzen.“

Wer für diese Akzente sorgen soll? In Aufstellungsfragen hält sich Wrobel, wie gewohnt, bedeckt. Der 3:1-Pokalerfolg über den FC Mönchengladbach übt wohl wenig Einfluss auf personelle Gedankenspiele aus. Der Trainer kann jedenfalls, mit Ausnahme der Langzeitverletzten Tokat, Jansen, Denker und Nakowitsch, aus dem Vollen schöpfen. Foto: Michael Gohl

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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