Vize Weltmeister am Berufskolleg RheinRuhr
Kaum ist der Unterricht am Berufskolleg RheinRuhr in Essen zu Ende, macht sich mit Leon Konrad, amtierender Vize-Weltmeister im Kanupolo auf den Weg. Erst nach Hause, um schnell eine Kleinigkeit zu Essen. Dann etwas ausruhen, dann geht es in den Kanuclub Rothe Mühle nach Essen-Überruhr. Vor 21 oder 22 Uhr ist das Mitglied der erfolgreichen U-21- Mannschaft im Kanupolo nicht zu Hause. Auf dem Programm steht tägliches Training, im Boot auf dem Wasser, im Kraftraum. Ausdauertraining, Krafttraining, Wettkämpfe ... Jetzt wünscht sich Leon Konrad für das nächste Jahr noch die Teilnahme an der Europameisterschaft in Portugal, dann ist die Zeit in der U-21 für ihn vorbei, und er hofft, sich für die ebenfalls sehr erfolgreiche Herrenmannschaft zu qualifizieren.
Dass solche Pläne nicht immer aufgehen,musste der junge Athlet vor einem Jahr erleben. Da war er sich nämlich sicher, in der U-21 bleiben zu können... seit 2015 gehörte er zum erweiterten Kreis dieser leistungsstarken Truppe. Der neue Trainer Wilfried Franken sah das anders: "Ich bin dann da erstmal rausgeflogen", erinnert sich Leon Konrad und kann die Entscheidung von Trainer Franken sogar verstehen: "Ich habe das Training nicht so ernst genommen, mich auf Wettkämpfe nicht ordentlich vorbereitet." Das war bitter, aber weil die deutschen Mannschaften im internationalen Vergleich an der Spitze liegen, wollte Trainer "Willi", dass auch nur die Besten in der Mannschaft sind. Diese Erfahrung hat Leon Konrad motiviert, wieder engagiert und ernsthaft zu trainieren, so dass er sich mit Hilfe seines Talents in Kombination mit seiner Erfahrung, Disziplin und Leistungsfähigkeit wieder einen Platz in der Mannschaft erarbeitet hat. Die Weltmeisterschaft in Kanada, an der er vor wenigen Wochen teilgenommen hat, und bei der die Mannschaft auf einem tollen 2. Platz gelandet ist, war einer der Meilensteine in seiner Karriere.
Disziplin und Leistung führen zum Erfolg
Diese ist ihm quasi in die Wiege gelegt worden, denn seine Eltern Michael und Claudia sind ebenfalls Kanupolo-Experten und haben sich seinerzeit im Sportverein kennengelernt. Von klein auf hat Sohn Leon Wettkampfluft geschnuppert, mit 13 Jahren begann seine eigene Sportkarriere unter den strengen Augen von Vater Michael Konrad, seines Zeichens Bundesliga-Trainer.
Zuvor hatte Leon Konrad Eishockey gespielt, aber auch der Großvater war schon Mitglied und Vorsitzender des Kanuclubs, hat die Begeisterung von Sohn und Enkel für diesen etwas exotischen Sport gefördert. Sein sportliches Vorbild ist und bleibt sein Vater: "Sicherlich ist das nicht immer leicht zwischen uns beiden", analysiert Leon Konrad das Verhältnis zwischen Trainer und Zögling amüsiert, ist aber stolz auf 'seinen' Bundestrainer: "Meinem Vater verdanke ich meine gesamte Sportkarriere!"
Berufskolleg RheinRuhr unterstützt den Sportler
Weil das Berufskolleg RheinRuhr die Karriere von Leon Konrad unterstützen will, wird er zu Wettkämpfen vom Unterricht in einem gewissen Rahmen freigestellt, muss Versäumtes nachholen, und geht jetzt in das letzte Jahr seiner Ausbildung zum staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Informationswirtschaft. Wenn alles nach Plan läuft, steht der kommende Sommer unter einem Erfolgsstern: Die Teilnahme an der Europameisterschaft und die Abschlussprüfung zum Staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten, der dann auch noch das Fachabitur in der Tasche hat ... also heißt es Daumendrücken, büffeln und trainieren ...
Autor:Birgit Michalski aus Essen-Nord |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.