"Woche des Schulschwimmens": Ministerbesuch im Sportbad am Thurmfeld
Schwimmen ist eine Basiskompetenz
Sicheres Schwimmen gilt als eine motorische Basiskompetenz und ist eine grundlegende Voraussetzung für die aktive Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur. Die Schwimmfähigkeit ist für Kinder und Jugendliche zudem in gesundheitlicher, in psychosozialer und in ihrer mitunter auch lebensrettenden Funktion von hoher Bedeutung. Alarmierend, dass immer weniger Kinder schwimmen können.
Die NRW-Landesregierung will dagegen ankämpfen und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass jedes Kind am Ende der Grundschulzeit, spätestens aber am Ende der Klasse 6, sicher schwimmen können soll. Eine Maßnahme ist die "Woche des Schulschwimmens", die nun erstmals stattfand. Am vergangenen Freitag, 5. Juli, begrüßte Bürgermeister Rudolf Jelinek aus diesem Anlass unter anderen Yvonne Gebauer (Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen) im Sportbad am Thurmfeld im Nordviertel.
Insgesamt 31 Essener Schulen nahmen daran teil. “Ich freue mich, dass die Wahl zum Start des Politprojektes auf Essen fiel. Ich gehe davon aus, dass die Schüler und deren Lehrkräfte zufrieden mit dem Projekt waren. Der Nicht-Schwimmer-Anteil in Essen liegt etwa bei rund 17 Prozent. Aus diesem Grund begrüße ich den Aktionsplan des Landes 'Schwimmen lernen in Nordrhein-Westfalen' ausdrücklich", betonte Bürgermeister Jelinek.
In der hiesigen Pilotkommune konnten interessierte Schulen aller Schulformen und Schulstufen teilnehmen, um das Schwimmen und Bewegen im Wasser über den schulischen Schwimmunterricht hinaus in einer Kompaktwoche durch tägliche Wasserzeiten in Bädern vor Ort intensiv zu fördern. Ziel ist es, dass sich die Kinder möglichst angstfrei und ohne Fremdhilfe in schwimmtiefem Wasser zielgerichtet fortbewegen können.
Einrichtung von Schwimmassistenzpools
Zu den Maßnahmen, die das Land NRW bis zum Jahr 2022 umsetzen will, gehört unter anderem die Erweiterung des Landesprogramms „NRW kann schwimmen“. Es wird in einer neuen Programmphase weiterentwickelt und ausgebaut. So können künftig zusätzlich zu den Kindern der Klassenstufen 3 bis 6 auch Kinder aus den Klassenstufen 1 und 2 teilnehmen. Seit dem Programmstart 2009 konnten in den Ferienschwimmkursen über 31.000 Kinder ihr schwimmerisches Können deutlich verbessern.
Bei Bedarf sollen qualifizierte Schwimmassistenten Lehrkräfte an Schulen beim Schulschwimmunterricht vor Ort unterstützen, um eine noch bessere Förderung einzelner Kinder ermöglichen zu können. Für den Aufbau von entsprechenden „Schwimmassistenzpools“ und den Einsatz der Schwimmassistenzen werden interessierten Kommunen, Verbänden und Bünden, die mit Kommunen kooperieren, finanzielle Hilfen zur Verfügung gestellt.
Durch eine Imagekampagne der Landesregierung mit den Kommunalen Spit-zenverbänden, den Schwimmsport treibenden Verbänden und dem Landessportbund soll die Bedeutung, schwimmen zu lernen und zu können, stärker im Bewusstsein aller gesellschaftlichen Gruppen verankert werden.
Gemeinsam mit den Badbetreibern wird die Landesregierung erörtern, wie vorhandene Wasserflächen erhalten und für das Schulschwimmen genutzt werden können. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Optimierung beziehungsweise die Effizienzsteigerung bei der Nutzung der Wasserzeiten.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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