RWE unter Schock: DFB ermittelt gegen Spieler - Brauer-Wechsel fix
Am Mittwoch legte Rot-Weiss Essen sein kleines Finaltrauma ab, mit der Titelverteidigung des Niederrheinpokals vor heimischer Kulisse stand dem freudigen Abschied aus Ruinen nichts mehr im Wege. Doch die Feiertagsstimmung hat am Freitagabend zwei jähe Dämpfer erfahren.
Dabei zeichnete sich Dämpfer Nr. 1 bereits ab: Mit drei Toren schoss Timo Brauer RWE im Alleingang in die kommende DFB-Pokalsaison, ein Meisterstück, das den ohnehin begehrten Mittelfeldmotor noch begehrlicher erscheinen ließ. Am Pokalabend schien der gebürtige Essener nochmal seine Absichten zu überdenken, am späten Freitagnachmittag vermeldete Alemannia Aachen den Wechsel Brauers an den Tivoli. Damit folgt er dem Ruf seines Förderers Ralf Aussem. Der Vorgänger von Waldemar Wrobel fungiert seit dem Rauswurf Friedhelm Funkels als Chefcoach der Alemannia, trotz ordentlicher Ergebnisse konnte er den Abstieg des Teams aus Liga 2 aber nicht mehr verhindern.
Stutzig macht jedoch die Tatsache, dass die Meldung schnell wieder von der Aachener Vereinshomepage verschwand. Weil der Spieler seinen Wechsel erst nach dem letzten Rot-Weiss-Spiel am heutigen Samstag (gegen Fortuna Köln) bekannt geben wollte? Der Verdacht drängt sich zumindest auf.
Unvermittelter trifft das rot-weiße Fanlager eine Meldung des DFB. Der Fußballbund ermittelt gegen drei Essener Spieler, die vor der Partie gegen Dortmund II am 5. Mai gegen ihren Klub gewettet haben. Die Information stammt, laut DFB-Homepage, vom Verein selbst. Der geht zwar nicht vom Tatbestand der Spielmanipulation aus, ein fader Nachgeschmack stellt sich dennoch ein. Die Bergeborbecker, damals im Vorgriff auf das Niederrheinpokalfinale mit einer besseren B-Elf angetreten, verloren das Heimspiel mit 0:4. Sehr zum Ärger der Sportfreunde aus Lotte, die sich mehr rot-weiße Gegenwehr erhofft hatten. An jenem Spieltag eroberte die Dortmunder Reserve die Tabellenspitze der Regionalliga-West und hat am heutigen Samstag gegen Wuppertal die Gelegenheit, den Aufstieg zu besiegeln.
Bitter: Auch wenn ihm das Ergebnis ganz und gar nicht schmeckte, verteidigte Waldemar Wrobel vehement seine Personalpolitik in diesem Spiel. Wie derwesten.de (http://www.derwesten.de/sport/rot-weiss-essen-zeigt-drei-eigene-spieler-an-id6671779.html) berichtet, soll der Trainer von der Nachricht des DFB schwer getroffen sein und sogar „einen Rücktritt erwägen“. Die unter Verdacht stehenden Spieler haben dem Verein gegenüber ihr Vergehen bereits gestanden, laut derwesten.de sind sie mit sofortiger Wirkung suspendiert.
Offiziell sind noch keine Namen bekannt. Ein Betroffener soll jedoch über die vollen 90 Minuten auf dem Platz gestanden haben, ein zweiter Verdächtiger kam nicht zum Einsatz. Der dritte im Bunde soll beim Stande von 0:3 eingewechselt worden sein. Dies träfe jedoch nur auf einen Spieler zu.
Von einem ruhigen Saisonausklang kann nun keine Rede mehr sein, die Konsequenzen sind derzeit nicht abschätzen. Mehr Infos gibt es im Laufe des Tages.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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