RWE - stark durchlässig: U19 fungiert jetzt als neues Bindeglied zwischen Jugend und Erster
Deutscher Meister ist Rot-Weiss Essen in dieser Spielzeit trotz leidenschaftlicher Auftritte nur im Saisonmotto. Die RWE-Jugend dagegen kickt seit Jahren auf höchstem fußballerischen Niveau. Besonders der gerade aus der Bundesliga abgestiegenen U19 kommt nach dem Wegfall der ehemaligen Zweiten eine wichtige Rolle zu. Für sie gibt es deshalb nur ein Ziel: den Aufstieg.
Große Aufregung verursachte Mitte letzter Saison die Entscheidung von Rot-Weiss Essen, die U23 aufzulösen. Nach Vorbild verschiedener Bundesliga-Vereine wurde das Bindeglied zwischen Jugend und erster Mannschaft unter anderem aus Kostengründen eingestampft. Eine völlig andere Rolle für den RWE spielt jetzt die U19, die zukünftig diese Lücke füllen muss.
Und noch einmal!
Nicht unbedingt eine leichte Aufgabe hat Trainer Jürgen Lucas: Er rückte erst einige Spiele vor Ende letzter Saison aus der U17 auf. „Der Aufstieg ist ein schwieriges Unterfangen, aber ich habe es schon einmal geschafft“, gibt sich Lucas optimistisch, denn bereits vor zwei Jahren hiefte er die U19 wieder nach oben. „Unserer Ziel in der kommenden Spielzeit ist die Rückkehr in die Bundesliga. Wir haben große individuelle Qualität im Team und werden versuchen uns durchzusetzen“, erläutert U19-Trainer.
Gefordert wird dieses Potenzial schon in den ersten Partien, denn der Auftakt für die U19 hat es in sich. Zuerst geht es am Sonntag, 31. August, auswärts gegen die spielerisch starke Elf der Fortuna Düsseldorf. Nur eine Woche später steigt das stets brisante Derby gegen ETB Schwarz-Weiß Essen. Mit Rot-Weiß Oberhausen trifft die RWE-U19 im dritten Spiel auf einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg.
Sorgen macht sich Lucas keine, weil Kader und Vorbereitung seinen Vorstellungen entsprechen: „Ich bin von der Intensität, mit der die Spieler auftreten, begeistert und mit ihrer Entwicklung sehr zufrieden.“ Einziger Wermutstropfen sind die nur kurz zurückliegenden Verletzungen von Hardi Bahimi und Bakumba Dylan. Auf sie muss der Jugendcoach länger verzichten.
Von U17 in die Erste
Über die wichtige zusätzliche Vermittlerrolle seiner Mannschaft zwischen Erster und U17 ist sich Lucas im Klaren: „Die Verzahnung ist viel größer geworden und der Abstand zwischen den Teams noch geringer. Die Spieler sind näher an der ersten Mannschaft.“ Dafür ist die derzeitige Konstellation optimal, weil Lucas die meisten Spieler aus seiner Zeit bei der U17 kennt und ihren Entwicklungsstand gut einschätzen kann.
Hinter U19 und allen anderen Jugendteams steht Andreas Winkler, Leiter der Nachwuchsabteilung. Seit der ehemalige Fußball-Profi vor zehn Jahren beim RWE angeheuert hat, geht es rapide aufwärts in den Tabellen. Seine Idealvorstellung ist, dass ein Achtjähriger die gesamte Jugend mit allen Ausbildungsstufen bei Rot-Weiss durchläuft und und es hinterher in den bezahlten Fußball schafft. Auch an U17 und U19 zeigt sich, dass dieses Konzept in vielen Fällen aufgehen kann.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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