RWE schlägt FC Kleve mit 4:0

Unter der Woche noch warnte RWE-Trainer Waldemar Wrobel vor überzogenen Erwartungen. Das Spiel gegen den NRW-Ligavorletzten aus Kleve sei kein Selbstläufer. "Wir haben in dieser Saison noch keinen Gegner aus dem Stadion geprügelt. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen", so Wrobel am Mittwoch. Es folgte der höchste Saisonsieg.

Das 4:0 über den 1.FC Kleve kam einer Abreibung gleich. Ein wenig mehr rot-weisse Gradlinigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse und die Gäste hätten sich über ein 7:0 nicht beschweren dürfen. Auch wenn Wrobel nach Spielende bekannte: "Mehr ein als 4:0 wäre zu viel des Guten gewesen." Doch selbst FCK-Trainer Georg Kreß wusste: "Da haben wir richtig Glück gehabt."

Vor allem in Hälfte eins präsentierte sich der FC Kleve wie ein Absteiger. Eine verunglückte Flanke von Marek Klimczok, die auf der benachbarten Baustelle landete, war bis kurz vor dem Halbzeitpfiff die gefährlichste Aktion der Gäste.

Und die Rot-Weissen? Nach einer von Ungenauigkeiten geprägten Anfangsphase sorgten sie mit aggressivem Pressing und stetigen Mittelfeldrocharden für Alarm in der Klever Hintermannschaft. Insbesondere auf den Außenpostionen offenbarten die Gäste eklatante Schwächen. In der 16. Minute schaffte es Linksverteidiger Thorben Versteegen nicht, Timo Brauer an einer Flanke zu hindern, auf der anderen Seite stand der aus der Innenverteidigung aufgerückte Alexander Thamm völlig frei – das 1:0. Auch beim 2:0 ließen die Gäste jegliche Lufthoheit vermissen. Nach einer Ecke von Kerim Avci durfte mit Dirk Jasmund ein weiterer Verteidiger unbedrängt einnicken (35.).

Für die zweite Hälfte schienen sich die Klever mehr vorgenommen zu haben – die Mannschaft von Georg Kreß rückte auf und suchte das Risiko. Doch nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff durfte FCK-Torhüter Danny Holewa den Ball erneut aus dem eigenen Netz fischen: Der sehr umtriebige und sonst uneigennützige Lukas Lenz fasste sich ein Herz, ließ Versteegen ein weiteres Mal völlig indisponiert stehen und drosch den Ball in die Maschen. Den 4:0-Endstand besorgte der von Lenz in Szene gesetzte Leon Enzmann – nach zwei, drei leichtfertig vertändelten RWE-Chancen – in der 68. Minute.

Danach ließen die Essener Partie lockerer angehen, sie bettelten beinahe um einen Gegentreffer. Doch Sturmspitze Marius Sowislok – einer der wenigen Lichtblicke auf Klever Seite – brachte bei seinen Versuchen nie genügend Kraft auf, um den Ball im Essener Tor unterzubringen.

Für die 5.771 Zuschauer im Georg-Melches-Stadion wurde es - sofern sie den Bergeborbeckern die Daumen drückten - ein entspannter Abend. RWE steht mit nun 37 Punkten an der Tabellenspitze und fährt in der kommenden Woche mit breiter Brust zur Fortuna nach Köln. Für Kleve bedeutet das 0:4 die fünfte Niederlage in Folge und mit der Zweitvertretung aus Aachen empfängt man am 17. Spieltag sicherlich kein Fallobst.

Zudem muss Georg Kreß wohl auf Mittelfeldmann Fabio Foster verzichten. Der blieb nach einem Zweikampf in der 70.Minute verletzt am Boden liegen. Schiedsrichter Marc Frömel nahm dies zur Kenntnis – und ließ dennoch einen Eckball für die Hausherren durchführen. Erst nach Minuten konnte Foster abtransportiert werden. "Zumindest ist nichts gebrochen" – so viel vermochte Kreß kurz nach Abpfiff zum Zustand seines Spielers zu sagen.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.