RWE: Aufstieg nach Prestigeduell?
Die Nachwirkungen aus dem Erkenschwick-Spiel (1:0, Torschütze Lukas Lenz) hielten sich in Grenzen. Weil Waldemar Wrobel auf der anschließenden Pressekonferenz von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft sprach, wurde er von einigen SpVgg-Anhängern mit wüsten Beschimpfungen bedacht. In der Rückschau gibt sich der RWE-Trainer jedenfalls entspannt: "Ich habe kein Problem damit, wenn man mich beleidigt. Es hätte sich von Vereinsseite aber vermeiden lassen können. Schließlich waren Kinder und Jugendliche anwesend."
Die verbalen Entgleisungen der frustrierten Erkenschwicker dürften ohnehin an den Rot-Weissen abgeperlt sein: Während das Team von Stefan Blank in höchster Abstiegsnot schwebt, thront der Essener Traditionsverein unangefochten über der NRW-Liga-Konkurrenz. Der Abstand zum undankbaren Tabellenplatz drei, der nicht mehr zum Aufstieg berechtigt und derzeit von Fortuna Köln belegt ist, beträgt nun 21 Punkte.
Die Versetzung in die Regionalliga ist den Bergeborbeckern nicht mehr zu nehmen, doch das "A-Wort" bleibt an der Hafenstraße aus der offiziellen Sprachregelung verbannt, solange rein rechnerisch eine weitere Ehrenrunde in der fünfthöchsten Spielklasse möglich erscheint.
Womöglich finden die obskuren Rechenspiele aber mit dem kommenden Spieltag ihr Ende, sollten die Essener einen weiteren Dreier einfahren und die Kölner ihr Heimspiel gegen Hüls verlieren. Da RWE aber bereits am Freitag ranmuss, fällt die Entscheidung am Sonntagnachmittag – und die Aufstiegsfeier im heimischen Georg-Melches-Stadion erst mal aus. "Sollte es so kommen, müssen wir keine Antidepressiva nehmen", kommentiert Wrobel dieses Luxusproblem. Dass seine Mannschaft Freitag, 19.30 Uhr, den Schongang einlegen könnte, schließt der hauptberufliche Polizeikommissar kategorisch aus.
Schließlich kommt mit Germania Windeck, das Team, das als einziges in der Lage ist, mit den Essenern Schritt zu halten. Das Hinspiel endete mit einem torlosen Unentschieden, wobei die Rot-Weissen mit dem Punktgewinn äußerst zufrieden waren, galten die Hausherren aus dem Rhein-Sieg-Kreis damals noch als favorisiert. Das Rückspiel steht, dem bisherigen Saisonverlauf entsprechend, unter anderen Vorzeichen. Das sehen auch die Fans auch so: Teammanager Damian Jamro geht von der einer fünftstelligen Besucherzahl aus.
Definitiv verzichten muss Waldemar Wrobel am Freitag auf den rotgesperrten Vincent Wagner, für ihn sollte Adrian Schneider auflaufen. Suat Tokat musste diese Woche grippegeschwächt kürzertreten, sein Einsatz ist fraglich. Dafür könnte Kapitän Timo Brauer nach überstandenen Knieproblemen ins Mittelfeld zurückkehren.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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