Rollstuhlbasketball - Bears in Not

Rollstuhlbasketball - Hot Rolling Bears Essen
Sponsorensuche weiter ohne Erfolg

Obwohl die Rollstuhlbasketballer Hot Rolling Bears an diesem Wochenende spielfrei sind, haben die Verantwortlichen weiterhin keine Pause.

Wie bereits berichtet wurde, hat sich nach Monaten der Verhandlungen ein weiterer Geldgeber der Bears zurück gezogen und die in Aussicht gestellten Zahlungen nun doch nicht bereit gestellt.

Wir haben heute den 1. Vorsitzenden Ronny Berger eingeladen, um über die aktuelle Situation etwas genauer zu berichten.

Presse: Wie konnte es erneut zu den finanziellen Problemen kommen, und war es nicht abzusehen, dass sich erneut Geldgeber zurückziehen oder ihr Engagement zurückschrauben?

Ronny Berger: Sicherlich kann man uns den Vorwurf machen, dass wir damit hätten rechnen müssen, doch kann ich dem nur entgegenhalten, dass wir bei der Saisonplanung von vielen Seiten nur positive Signale erhalten haben und alle Sponsoren und Förderer ein Engagement in der Spielzeit 2012/2013 zugesagt hatten. Nur unter diesen Voraussetzungen haben wir uns überhaupt darauf eingelassen, für die zweite Bundesliga zu melden.

Presse: Wie kam es dann zu den Engpässen?

Ronny Berger: Das ist eigentlich relativ einfach zu erklären. Wir haben auf die Zusagen vertraut und versucht mit den begrenzten Mitteln der Bears ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Als es uns endlich gelungen war, fast alle Spieler vom Bleiben zu überzeugen und wir in Gesprächen mit potenziellen Verstärkungen waren, signalisierten einige Geldgeber, dass sie nach erneuter Prüfung, nun doch nicht mehr bereit waren, die avisierten Beträge bereit zu stellen. Zusätzlich mussten wir mit Einbußen von 20 bis 30 Prozent rechnen.

Presse: Also starteten sie bereits mit einem sehr engen Etat in die Saison?

Ronny Berger: Das ist korrekt. Wir mussten uns umorientieren und beendeten alle Gespräche mit den erhofften Verstärkungen. Darüber hinaus setzten wir an vielen Stellen den Rotstift an. Das Team spielte in der Vorbereitung nur ein Turnier und wir verzichteten auch auf ein bereits geplantes Trainingslager um die Saisonplanung nicht zu gefährden. Leider wollten nicht alle Spieler diesen Schritt mitgehen. Es war und ist sehr bedauerlich, dass uns Center Manuel Onken verlassen hat und in der Regionalliga bei der RBG Dortmund bessere Zukunftsaussichten sieht.

Presse: Wie soll es weiter gehen, werden die Bears die Saison in der 2. Bundesliga beenden können?

Ronny Berger: Wir arbeiten Tag und Nacht daran, die entstandene Lücke zu schließen, doch haben wir bisher nur negative Antworten erhalten. Es ist für alle Vereine schwer, Sponsoren oder Förderer zu finden, doch scheint ein Engagement bei einer Rollstuhlbasketball-Mannschaft noch schwieriger zu sein. Auch ist es schon ein wenig traurig, dass mit dem sportlichen Erfolg die Probleme nur noch größer werden.

Presse: Das müssen sie unseren Lesern erklären.

Ronny Berger: Versuchen sie einem nackten Mann in die Tasche zu greifen, sie finden nichts, aber Spaß beiseite. Unser Team hat am vergangenen Wochenende das Viertel-finale im DRS Pokal erreicht und trifft Ende Dezember auf den Erstligisten Mainhatten Skywheelers Frankfurt und schon werden wieder Kosten erzeugt. Im Rollstuhlbasketball bekommt man nicht, wie zum Beispiel im DFB Pokal, Gelder für das Erreichen der nächsten Runde, vielmehr fallen Ausrichtungs- und vor allem Schiedsrichterkosten an. Aber wir haben die Hoffnung noch nicht verloren und werden weiter um das Überleben der Bears kämpfen.

Wer die Hot Rolling Bears beim Erhalt des Rollstuhlbasketballs in Essen unterstützen möchte, kann spenden auf das Konto:

Hot Rolling Bears e. V.
Stichwort: Pro Rollstuhlbasketball
Sparkasse Essen
BLZ 360 501 05
Kto.-Nr. 2 504 629

Selbstverständlich gibt's bei Bedarf eine Spendenbescheinigung. Außerdem können Sie sich direkt mit dem 1. Vorsitzenden Ronny Berger in Verbindung setzen (alle Kontaktdaten unter www.hotrollingbears.de), um Möglichkeiten der Unterstützung zu erfahren.