Podszus poliert gegen RWE Torquote auf

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Die lange Pause ist den Rot-Weissen nicht bekommen. Dabei wollten sie doch doppelte Wiedergutmachung leisten: Für das unnötige 3:4 gegen die Geißbock-Reserve vor der Zwangswinterpause und die 0:4-Hinspielniederlage gegen Gladbach II.

Damals war das Resultat zu hoch ausgefallen, die Essener hatten genügend Chancen, um die Mannschaft von Sven Demandt in den Rückstand zwingen. Doch sie ließen selbst die besten Gelegenheiten liegen. Beim Wiedersehen am gestrigen Abend (Endstand 1:4) hingegen konnte die Wrobel-Truppe froh sein, dass die Gladbacher im zweiten Durchgang auf Sparflamme köchelten.

45 grausame Minuten reichten aus, um gehörig Kredit bei der zahlenden Kundschaft zu verspielen. Sicherlich, gegen die zuletzt elfmal ungeschlagenen Gäste durfte man sich nicht unbedingt viel ausrechnen. Doch dass sich die Essener von der ersten Minute an den Schneid abkaufen ließen, und das im eigenen Wohnzimmer, versetzte so manchen Fan in Schockstarre.

Die Gladbacher spielten forsch auf, ballsicher, mit Blick für den Mann im freien Raum. Bereits in der elften Minute war diese Marschroute von Erfolg gekrönt: Maik Odenthal setzte sich auf Links geschickt durch, dessen Flanke fand ihren Abnehmer in Marcel Podszus. Innenverteidiger Vincent Wagner stand eigentlich richtig und kam doch nicht mehr an den tückisch aufsetzenden Ball, sodass Debütant Philipp Kunz zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Der 25-Jährige erhielt den Vorzug vor Stammtorhüter Dennis Lamczyk – ein Positionswechsel, der von Waldemar Wrobel schon lange angekündigt war.

Den ersten Gegentreffer verkrafteten die Rot-Weissen noch ganz gut: Benedikt Koep und Lukas Lenz kamen zu Chancen. In der 28. Minute leistete sich Vincent Wagner aber einen folgenschweren Fehler im Spielaufbau – den anschließenden Konter vollendete Podzus zum 0:2

Zehn Minuten vor Schluss dann der endgültige Genickbruch für Rot-Weiss. Timo Brauer verzögerte im Mittelfeld derart lange, dass schon ein Raunen durch die Ruine hallte, da lief sich Güngör Kaya frei. Anstatt selbst zu vollstrecken, legte der Angreifer auf Lukas Lenz ab. Die Tormusik erstarb abrupt: Lenz hatte den Ball nur ans Außennetz befördert. „Da war mir klar, dass wir das hier relativ ruhig herunter spielen können“, wird Gladbach-Coach Demandt in der Nachbetrachtung gestehen.

Sein Bauchgefühl sollte ihn nicht täuschen: Im Gegenzug hielt Dennis Dowidat aus der Distanz einfach mal drauf, der nervöse Kunz wechselte kurzerhand die Sportart – seine volleyballreife Baggereinlage nutzte Podszus, um seinen Hattrick perfekt zu machen. Für Kunz ein Premierenabend zum Vergessen, erst recht nach den Lamczyk-Rufen von der Osttribüne.

Zu allem Überfluss beendeten RWE die Katastrophenhalbzeit zu zehnt. Innerhalb kürzester Zeit holte sich Kevin Lehmann die gelb-rote Karte bei Schiri Foltyn ab.

In reduzierter Mannschaftstärke präsentierten sich die Hausherren formverbessert, der für Lenz eingewechselte Meik Kuta sicherte zunächst die rechte Abwehrseite ab, Wrobel versetzte ihn aber nach der Auswechselung von Koep in die Offensive – zumindest etwas Belebung für das rot-weisse Angriffsspiel. Auf Kutas Seite holten die Essener dann den Standard heraus, der sie auf 1:3 heranbrachte. Torschütze war Markus Heppke nach einer Freistoß-Flanke von Kevin Grund (57.)

Für eine Aufholjagd langte es aber nicht mehr: Die Gladbacher ließen Ball und Gegner laufen, Marcel Podszus legte seinen vierten Treffer nach. Der 35-Jährige hatte gegen RWE einen Treffer mehr erzielt als in den 13 Saisonspielen zuvor...

Vertragsverlängerung:
Im Anschluss an die Partie gab RWE-Geschäftsführer Michael Welling die Vertragsverlängerung von Trainer Waldemar Wrobel bekannt. Der Kontrakt des Übungsleiters ist damit bis zur Saison 2013/14 gültig. Der 42-Jährige wird ab der kommenden Saison weitere Aufgaben, abseits des Trainingsplatzes, wahrnehmen. Auch die Anzahl der Trainingseinheiten soll erhöht werden. Welling kündigte zudem eine Erweiterung des Trainerteams an.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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