Nullnummer gegen Ober-Idarstein - RWE verliert Denker
Die ganz große Steigerung war es nicht: RWE kam gegen Idar-Oberstein nicht über ein 0:0 hinaus. Dem Punktgewinn stand der Verlust von Thomas Denker gegenüber. Der Innenverteidiger wurde von der Hafenstraße direkt ins Krankenhaus verlegt.
Damit dürften sich Waldemar Wrobels Personalsorgen noch weiter verschärfen. Der Trainer musste ohnehin auf Vincent Wagner, Meik Kuta, Sebastian Jansen und Maik Rodenberg verzichten, an diesem Samstag stand noch nicht mal ein 18er Kader zu Verfügung. Die Konsequenz: Timo Brauer rückte zurück auf die rechte Seite der Viererkette. Links verteidigte Kevin Lehmann, innen Thomas Denker und Dirk Jasmund. Auch im Tor fand ein Wechsel statt: Robert Moewes kam, wie verabredet, zu seinem ersten Einsatz.
5.600 zahlende Zuschauer nutzen den RWE-Familientag, um Zeuge der von Wrobel nach dem Verl-Spiel (1:2) eingeforderten „Spannung“ zu werden. Tatsächlich begannen die Essener ganz ansehnlich. Lukas Lenz sowie Kevin Grund verpassten eine Brauer-Hereingabe nur knapp (7.), der Flugkopfball von Güngör Kaya streichelte die Latte (13.). Zudem erkannte Schiedsrichter Tobias Helwig den Treffer von Dirk Jasmund (11.) nicht an.
Danach verloren die Rot-Weissen aber allmählich die Kontrolle über das Spielgeschehen. Die Gäste legten ihre Scheu vor der – für Hafenstraßen-Verhältnisse enttäuschenden – Kulisse ab. Aber die Idar-Obersteiner waren ohnehin mit Selbstvertrauen nach Essen gekommen (drei Siege aus vier Spielen). Die größte Gelegenheit ließ Eric Wischang ungenutzt: Patrick Stumpf tanzte Denker und Lehmann aus, Moewes warf sich dem Angreifenden mutig entgegen und hinderte ihn am Abschluss, mit ein wenig Glück aber rollte der Ball vor die Füße vor Wischang. Doch der verfehlte das leere Tor um drei, vier Meter.
Ansonsten plätscherte die Partie sprichwörtlich vor sich hin. Der einsetzende Regen, der zwischenzeitlich in Hagel überging und für eine kurze Spielunterbrechung sorgte, machte es den Akteuren auf dem Platz nicht leichter. Trauriger Höhepunkt der ersten Hälfte war das Ausscheiden von Thomas Denker. Der Youngster hatte kurz vor dem Pausenpfiff einen Schlag auf die Brust abbekommen und wurde direkt ins Krupp-Krankenhaus abtransportiert; auf einer Trage liegend, mit einer Atemmaske im Gesicht. „Thomas hatte Schwierigkeiten mit dem Atmen, daher die Maske, um ihm das Luftholen zu erleichtern. Er wird derzeit untersucht, um eine schwerwiegende Verletzung auszuschließen“, berichtete Teammanager Damian Jamro nach dem Spiel.
Das bot noch 45 Minuten, die von Hektik, Fehlpässen und Spielunterbrechungen geprägt waren. Rot-Weiss mühte sich, den Spielern waren aber fehlende Frische und Gedankenschnelligkeit anzumerken. Idar-Oberstein lauerte dagegen auf Konter, die die Bergeborbecker mit vereinten Kräften unterbanden. Einmal musste Moewes hinter sich greifen, aber auch diesmal untersagte Helwig einem Treffer die Anerkennung.
So blieb es bei der leistungsgerechten Punkteteilung, auch wenn einige Besucher auf der Haupttribüne mehr erwartet hatten. Die Mannschaft wurde mit Pfiffen bedacht, Waldemar Wrobel blickte reichlich angesäuert drein. Auf der anschließenden Pressekonferenz ließ der Übungsleiter seinem Unmut freien Lauf: „Wir befinden uns am Ende einer langen Saison, da kann es nicht sein, dass man die Jungs für zwei schlechte Spiele hintereinander so angeht.“ Tatsächlich liegt RWE mit 45 Punkten auf Rang neun - und damit im Soll.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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