Neun Punkte aus drei Heimspielen! Spannung bis in die letzte Minute gegen junge Geißböcke

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Man würde sich von dem Tabellenplatz des Gegners nicht täuschen lassen, sagte Waldemar Wrobel vor dem letzten Nachholspiel. Der Kontrahent für den Mittwochabend, die U23 des 1.FC Köln, stand zu der Zeit auf dem 18. Tabellenplatz. Die Warnung vor den Qualitäten der jungen Geißböcke war angebracht, wie sich nachher zeigen sollte.

Man sah in dieser Partie einige Unterschiede zu den Spielen, die ihr voran gegangen waren. Die erste Änderung war personeller Natur: Christian Telch und Cebio Soukou starteten und brachten sich gut in das Spiel der Hausherren ein. Leider kam dieses erst mal nicht auf Touren. Auch ein Novum, ein zugstarker Auftakt gehörte doch fast schon zur Kernkompetenz der Rot-Weissen. Der Gegner fand auch nicht so Recht ins Spiel, dass Ergebnis war eine ereignislose Passage des Matches. Es dauerte 19 Minuten, bis der RWE sich eine nennenswerte Chance erspielt hatte. Und es waren Telch und Soukou, die auf der rechten Seite kämpferisch auftraten, letztendlich jedoch scheiterten. Danach kippte das Spiel ein wenig zu Gunsten der Heimmannschaft. Die Geißböcke waren gerade im Spielaufbau nervös. Die Jungs von der Hafenstraße empfingen ihren Gegner zeitweilig schon weit vor der Mittellinie. Der RWE verlagerte das Spiel gekonnt: Ein Flanke von Roberto Guirino fand den Kopf von Benedikt Koep, die Chance wurde jedoch abgewehrt (39.) . In der Zentrale ackerten Kerim Avci und Markus Heppke und verteilten die Bälle intelligent – jedoch ohne Ertrag. In dieser Phase ging der RWE mit Herz in die Zweikämpfe und die Kölner fanden kein probates Mittel, um irgendeine Art von Spielzug aufzuziehen. Bis zur Halbzeitpause gab es für die Hausherren oft Szenenapplaus, diese konnten jedoch nichts Zählbares produzieren. Nach den ersten 45 Minuten stand es 0:0.

Im Vergleich zu den vergangenen Heimspielen, hatte man kein Tor in der ersten Halbzeit gesehen. Was man jedoch sah, war eine Präsentation dessen, was die Mannschaft individuell leisten kann. Die Zuschauer wurden Zeugen von kämpferischen 45 Minuten, gerade kurz vor der Pause hätte ein Tor fallen können; aus Essener Sicht sogar fallen müssen. Die Spielanteile der Hausherren waren erschreckend hoch, nahezu alle Zweikämpfe wurden gewonnen, der rheinische Gegner war irritiert, doch irgendwie schafften die Essener keinen guten Zug zum Tor, es fehlte an guter Koordination.

Die zweite Halbzeit begann, wo die erste aufgehört hatte. Zwar war der 1.FC mit einem Quäntchen mehr Selbstvertrauen aus der Kabine gekommen. Das half ihm nicht, als Kevin Grund eine Flanke in den Strafraum der Kölner schlug, Koep verlängerte und Marvin Ellmann den Ball über die Linie schob: 1:0 (58.) . Nun machten die Rot-Weissen richtig Druck. In der 69. Spielminute konnte der eingewechselte Holger Lemke das Spielgerät nur an die Latte köpfen. Die vielzitierte „Effektivität“ des RWE, die in den letzten Tagen eher als Vorwurf statt als Lob zu hören war, konnte nicht bemerkt werden. Wrobels Jungs wollten das Spiel nicht 1:0 herunterspielen, ebenfalls eine Veränderung. Die Sicherheit, das Spielergebnis über 90 Minuten zu stemmen, hatten sie jedoch auch nicht. Es waren die Kölner, die dafür sorgten, dass der RWE nochmal richtig arbeiten musste: In der 70. nahm sich Lucas Musculus ein Herz, marschierte durch die Mitte der Essener Verteidigung und überwand Dennis Lamczyk, der bis dato nahezu arbeitslos geblieben war, zum 1:1-Ausgleich. Eine Minute später war es Andreas Akbari, der um ein Haar für die Führung der Kölner gesorgt hätte, sein Lupfer war jedoch zu ungenau. Danach musste das Stadion Essen bis in die letzte Spielminute zittern. Ein Freistoß von Kapitän Markus Heppke, dessen Strafstöße bis zu diesem Zeitpunkt ungewohnt deplaziert waren, fand den frisch eingewechselten Konstantin Sawin. Sawin bekam den Ball irgendwie in das Tor von Gästekeeper Marcel Schuhen (90.) , danach war das Spiel zu Ende.

Für den Coach der Gäste, Dirk Lottner, war das Last Minute-Tor der Essener und die daraus resultierende Niederlage eine „große Entäuschung“. Waldemar Wrobel sagte, man habe „verdient, aber glücklich gewonnen“. Dem Essener Übungsleiter war bewusst, dass man sich auch unentschieden hätte trennen können. Alles in Allem konnte man eine couragierte Leistung der Mannschaft von der Hafenstraße erkennen, obwohl sie die letzten Minuten der ersten Halbzeit den Gegner regelrecht dominiert hatte, blieb der Spielberichtsbogen leer. In der zweiten Hälfte kamen Ergebnisse hinzu. Trainer Wrobel sieht immer noch eine Baustelle bei der Erarbeitung und Verwertung von Chancen, hat aber am Mittwochabend auch „das beste der drei Heimspiele gesehen.“.

Die nächste Aufgabe führt den RWE an den Niederrhein. Die Begegnung der zweiten Runde des Diebels-Niederrheinpokals sind ausgelost worden: Essen muss Losgegner 1.FC Mönchengladbach am kommenden Samstag, den 08.09., besuchen. Der Austragungsort ist das Grenzlandstadion (Anpfiff um 15:30 Uhr) .

Fotos: Michael Gohl

Autor:

Philipp Steinbrink aus Essen-Nord

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