Hinterm Zaun: Bilanz nach einem halben Jahr an der neuen Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße
Seit knapp einem halben Jahr ist die Altenessener Bezirkssportanlage an der Bäuminghausstraße im Spielbetrieb, von einem reibungslosen Start können die Verantwortlichen des dort heimischen TuS Helene nicht berichten. Von Vandalismus über Parkplatzprobleme bis hin zu Belegungsengpässen war alles dabei.
Viel ist in den letzten eineinhalb Jahren passiert auf der Bezirkssportanlage an der Bäuminghausstraße in Altenessen. Im Zuge der „2-zu-1-Lösung“ der Sport- und Bäderbetriebe (SBE) wurde das Gelände mit zwei Kunstrasenplätzen und insgesamt sechs Vereinen versehen. Bevor es an die Bauarbeiten ging, wurde das Gelände Kulisse eines Films über den ehemaligen FC Bayern-Präsidenten Kurt Landauer. Der Spielbetrieb begann vor knapp einem halben Jahr, offiziell eingeweiht wurde die Anlage am 8. November.
Nicht alles läuft optimal
Dass auf der Bezirkssportanlage nicht alles rund läuft, bemerkten auch Bezirksvertretung V und der Sportausschuss. Auffällig waren hier mehrere Fälle von Vandalismus: Einmal wurden die Schlösser der Tore mit Sekundenkleber zugekleistert, noch drastischer wirkte, dass gleich zweimal grüne Glassplitter auf den Kunstrasenplätzen verstreut wurden. Zudem gab es - möglicherweise dem Umfeld geschuldet - Fälle von Drogenmissbrauch und Zündeleien.
Von noch mehr Schwierigkeiten können die Verantwortlichen des TuS Helene erzählen, die inzwischen auf ein halbes Jahr Spielbetrieb zurückblicken. Viele der Probleme sind nicht nur Startschwierigkeiten, sondern werden wahrscheinlich auf Dauer bestehen.
Aus planerischer Sicht spannend ist sicher die Parkplatzsituation. Damit eine Anlage wie die Bäuminghausstraße mit ihren sechs Vereinen die Baugenehmigung bekommt, braucht es eine bestimmte Anzahl an möglichen Stellplätzen. Ein Parkplatz an der Hövelstraße hat 25 Plätze im Angebot, in Richtung Bäuminghausstraße sollten zwölf weitere folgen. Die Diskrepanz zwischen den hypothetischen 37 Parkgelegenheiten und den erforderlichen verwundert auch Hannes Götz: „Im Trainingsbetrieb muss man sich daran gewöhnen, dass man den Anwohnern im weiteren Umfeld die Parkplätze wegnehmen kann“, berichtet der 1. Vorsitzende des TuS Helene unzufrieden.
Baulich besonders kurios ist ein Zaun entlang des hinteren Spielfelds. Während die erste Hälfte so platziert wurde, dass Zuschauer hier gut Raum finden, ist der andere Teil des Gitters so gesetzt, dass er direkt ans Grün angrenzt und das Publikum hindurchsehen muss - die sehnsüchtigen Blicke aufs Feld lassen wohlige Ostblock-Romantik aufkommen.
Schließlich hat der TuS Helene seit dem Umbau arge Probleme mit den Einnahmen. Haben an einem Wochenende zwei Vereine Ligaspiele und nur einer von beiden verlangt Eintritt, ist es nahezu unmöglich, festzustellen, wer tatsächlich in der Pflicht stände. Die Zuschauersituation verkommt für den Platzkassierern zum Katz-und-Maus-Spiel.
Es gibt auch Gutes!
Einen Kompromiss konnte hinsichtlich unzureichender Belegungszeiten erreicht werden. Nach einem Treffen mit SBE verständigte man sich darauf, dass schon nach einem halben Jahr Anpassungen der Platzvergabe ermöglicht werden sollen. Dazu führt der Platzwart eine Belegungsliste, ursprünglich sollte diese erst nach einem Jahr der Stadt übergeben werden.
Inmitten all der Probleme kann der TuS Helene positive Dinge vermelden: Wegen des Umzugs büßte der Verein Anfang des Jahres jede Menge Mitglieder ein. Dieser Trend hat sich gewendet, und mittlerweile erfreuen sich die Altenessener eines immensen Zulaufs.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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