Germania Windeck - RWE: Eine Spitzen-Nullnummer

Mit der Punkteteilung konnten schlussendlich alle leben, hatten die rund 1.700 Zuschauer im Bonner Sportpark doch einer spannenden und höchst ausgeglichenen Partie beigewohnt. Auch wenn die Essener das glücklichere Ende im Spitzenspiel vielleicht verdient gehabt hätten.

Die erstplatzierten Rot-Weissen erwischten gegen den Tabellenzweiten Germania Windeck zunächst den besseren Start, doch Sturmspitze Lukas Lenz brachte nach Zuspiel von Holger Lemke nicht genügend Kraft auf, um Windeck-Schlussmann Maurice Gillem aus aussichtsreicher Position ernsthaft zu gefährden (3. Minute).

Trainer Waldemar Wrobel vertraute im Wesentlichen auf die Elf, die zuletzt die Spielvereinigung Erkenschwick aus dem Georg-Melches-Stadion gejagt hatte (4:1), einzig auf der Linksverteidigerposition nahm der 40-Jährige notgedrungen eine Änderung vor: Für den verletzten Kevin Lehmann lief überraschenderweise Meik Kuta auf, der sich eher in der Offensive heimisch fühlt. Doch das Kalkül ging auf: Der 20-jährige sorgte immer wieder für Impulse nach vorne und hielt dabei seine Seite weitestgehend dicht. Dafür wackelte die sonst so sichere Innenverteidigung. Sowohl Vincent Wagner als auch Alexander Thamm luden die Hausherren mit leichtfertigen Ballverlusten mehrmals zum Kontern ein, allerdings lehnten die Mannen von Heiko Scholz ihre Offerten dankend ab. Die beste Chance vergab Michael Kessel, der nach einer guten Viertelstunde freie Bahn hatte, den passenden Moment für einen Abschluss jedoch verstreichen ließ.

Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es zur Halbzeitansprache zurück in die Kabinen. Im zweiten Durchgang erarbeiteten sich die Essener dann ein leichtes Chancenplus: In der 53. Minute gelang es Lenz sogar Torhüter Gillen zu tunneln, doch der Ball wurde von gleich drei Windecker Abwehrspielern von der Linie gekratzt. Kerim Avci und Kapitän Timo Brauer besaßen weitere Einschussgelegenheiten, verfehlten ihr Ziel aber knapp.

Zwischendurch haderten die Essener mit den Entscheidungen von Schiedsrichter Dominik Nowak aus Bottrop: Allein Lukas Lenz wurde ein halbes dutzendmal aus dem Abseits gepfiffen, ein Handspiel von Mittelfeldmann Daniel Grebe im Sechszehnmeterraum übersah der Unparteiische einfach. "Selbst der Grebe hat zugegeben, dass die Hand im Spiel war", verriet Waldemar Wrobel nach Spielende, der mit dem in der Fremde erbeuteten Punkt jedoch sehr zufrieden war. In der Schlussphase hatten die Gäste nämlich das Glück, dass Dennis Lamzcyk bei einem Kopfball von Lucas Musculus rechtzeitig zur Stelle war.

So blieb es beim "richtigen Ergebnis", wie Lukas Lenz schließlich befand. Das 0:0 beschert den Essenern eine weitere Woche an der Tabellenspitze. Doch auch nach dem ordentlichen Auftritt beim Topaspiranten auf den Aufstieg lässt sich die Truppe von Waldemar Wrobel nicht zu wagemutigen Aussagen verleiten. "Das Ziel lautet Platz fünf", wiederholen sowohl Lenz als auch Vincent Wagner gebetsmühlenartig. Wenn auch mit einem Lächeln auf dem Lippen: ETB und Velbert trennten sich an diesem Nachmittag mit einem 1:1 voneinander, der ärgste Verfolger des Spitzenduos, Westfalia Herne, kam bei den Sportfreunden aus Siegen mit 1:5 unter die Räder. Den Bergeborbeckern ist jeder weitere Spieltag auf der Sonnenseite der Tabelle recht, wie Wrobel durchblicken lässt: "Wenn kein anderer will…"

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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