Da ist das Ding: RWE verteidigt den Niederrheinpokal - Appell an die Fans
Happy End nach schwerer Pokalschlacht: In Unterzahl brachte Rot-Weiss Essen die Titelverteidigung über die Runden. Auch wenn es auf dem Papier nicht der große Name war - beim 3:2 vor 10.000 Zuschauern erwies sich Sechsligist Hönnepel-Niedermörmter als würdiger Gegner.
Früh wurde deutlich: Die Gäste aus Kalkar waren nicht nach Essen gekommen, um den Rot-Weissen ein letztes gemütliches Flutlichtspiel zu bereiten. Der Außenseiter spielte mutig und ging in der 21. Minute nach einem von Vincent Wagner verursachten Foulelfmeter sogar in Front. Schütze war Hö/Nie-Torjäger Andre Trienjost. Die Führung hielt nur ganze drei Minuten: Timo Brauer machte es Trienjost gleich und traf ebenfalls vom Punkt (24.). Die Wachablösung? Denkste! RWE verpennte den Wiederanpfiff und lag prompt mit 1:2 zurück. Rafael Haddad hatte Dennis Lamczyk per Kopf überwunden.
Erinnerungen an die Finalspiele 2009 und 2010 wurden wach. Damals entführten unterklassige Teams (Speldorf und ETB Schwarz-Weiß Essen) den Pott von der Hafenstraße. Die Bergeborbecker benötigten tatsächlich ihre Zeit, um den Schock zu verdauen. Und waren zur Pause doch wieder im Spiel. Brauer sei Dank: Der Kapitän überraschte Freund und Feind mit einem direkt verwandelten Freistoß von links. 2:2!
Entschlossen, das Finale für sich zu entscheiden, kam die Wrobel-Elf zurück auf dem Platz, Kevin Lehmann zwang Gäste-Torhüter Möllering zu einer Glanztat (53.) Verdient wäre sie gewesen, die Führung, wenngleich die Klever niemals aufsteckten. Der verstärkte Offensivdrang der Platzherren wurde aber nach einer guten Stunde belohnt; Flanke Roberto Guirino, Benedikt Koep verfehlte knapp und Brauer erzielte seinen dritten Treffer des Abends – diesmal aus dem Spiel heraus. Auftakt für eine spannungsgeladene Schlussphase. Vorentscheidung oder Ausgleich – beide Optionen waren zum Greifen nah. Kevin Lehmann zeigte Nerven und sah in der 87. Minute nach einer Tätlichkeit Rot. Dennis Lamczyk hielt, was zu halten war – den Rest besorgte Fortuna. In der 93. Minute setzte der ehemalige ETB-Kicker Heinrich Losing aus nächster Nähe einen Kopfball über die Latte.
Danach fand die Party in Ruinen kein Halten mehr. RWE belohnt sich und schnuppert zur Saisoneröffnung 2012/13 am Profifußball. Der Einzug in den DFB-Pokal ist geschafft, die Erstrundenteilnahme garantiert dem Traditionsklub einen zusätzlichen Geldsegen. Einziger Wermutstropfen: Nach dessen Gala-Vorstellung wird das Tauziehen um den umworbenen Timo Brauer nicht leichter. Fotos: Michael Gohl
UPDATE: Appell an die Fans
Mit gemischten Gefühlen fiebert Rot-Weiss Essen auf den letzten
Spieltag der Regionalliga-West hin. Am kommenden Samstag, 19. Mai, gastiert dieFortuna aus Köln zum letzten Pflichtspiel im Georg-Melches-Stadion, bevor der Umzug in das neue Stadion ansteht. Am darauffolgenden Sonntag werden
dann ein letztes Mal die Stadion-Tore geöffnet, wenndie RWE-Legenden die Schuhe schnüren und den Ball über den heiligen Rasen laufen lassen. Timo Brauer,Kapitän der rot-weissen Regionalligamannschaft, ist bereits freudig auf dasWochenende eingestimmt: „Das wird ein sehr emotionaler Moment für uns Spielerund natürlich vor allem für unsere Fans. Am Sonntag endet mit dem letzten Spiel inunserem Stadion ein Stück Geschichte und Tradition. Das sollte man auf keinen Fallverpassen.“ Auch Abwehrspieler Vincent Wagner wird am Sonntag vor Ort sein: „Ich hoffe, dass unsere Fans nach dem Spiel gegen Fortuna Köln nicht alle auf den Platz rennen und den Rasen zerstören. Klar möchten wir mit unseren Fans feiern, aber genauso freuen wir uns alle darauf, am Sonntag noch einmal mit Spielern wie Frank Kurth, Dieter Bast, Alexander Thamm oder Sascha Mölders das allerletzte Spiel zubestreiten. Für uns alle wird dieses Wochenende und insbesondere der Sonntag lange in Erinnerung bleiben.“ Auch der Verein appelliert an die Fans, den Platz amSamstag nicht zu stürmen, um den passenden Rahmen für den „Abschied mit
Legenden“ zu erhalten. Quelle: Rot-Weiss Essen Newsletter
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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