Anstoß im Stadion Essen: Erster Dreier für RWE

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Anstoß für das Stadion Essen: Die neue Spielstätte an der Hafenstraße, sportliche Heimat von Rot-Weiss und SGS Essen, wurde am Sonntag eröffnet. Bürger, Fans und Stadtprominenz nutzten das schöne Sommerwetter für einen Ausflug nach Bergeborbeck, um das Drei-Tribünen-Stadion in Augenschein zu nehmen.

Einhellige Meinung an diesem Nachmittag: Da hat die Stadt ein kleines Schmuckstück in den Essener Norden gesetzt. Es wurde ja auch Zeit, kaum jemand trauerte der alten Ruine Georg-Melches-Stadion hinterher. Lediglich ein einsames Plakat mit der Aufschrift „Haupttribuene erhalten“ erinnerte an den Kampf einer engagierten Fangruppe, der vor wenigen Wochen vor dem Denkmalschutz endgültig verloren ging.

Sicher, es ist nicht alles Gold was glänzt, vor allem wenn dieser Glanz vom Staub der benachbarten Baustelle bedeckt wird. Dass noch der eine oder andere Handgriff erfolgen muss, das gab die Bauherrin GVE (Grundstücksverwaltung Essen) bereits im Vorfeld des „soft openings“ bekannt. Ein paar Fragen hatten die Fans aber doch noch. Warum wird der Stehplatzbereich für die Gäste nicht übergangsweise – bis zur Fertigstellung der vierten Tribüne im kommenden Jahr – für den eigenen Anhang freigegeben? Und wer will schon auf den Außen der Haupttribüne ganz oben sitzen? „Von dort sieht man doch gar nichts“, ließen mehrere Rot-Weiss-Anhänger verlauten. Das Hauptgebäude versperre die Sicht auf die andere Seite des Spielfeldes.

Ansonsten zeigten sich die meisten Stadionkiebitze zufrieden. Nur als Stadionmoderator Björn Schüngel die Eröffnungsrede von Reinhard Paß ankündigte, ertönte ein kurzes Pfeifkonzert – die Forderung des Oberbürgermeisters aus dem November 2009, RWE müsse seine Hausaufgaben erledigen, hängt nach. Erst anderthalb Jahre nach dem symbolischen Spatenstich machte der Stadtrat den Weg für den tatsächlichen Stadionneubau frei. Paß selbst verteidigte seine Haltung von damals und verwies auf die notwendige Haushaltskonsolidierung: „Wir haben das für uns Machbare gemacht.“ Der ehemalige Stadtdirektor und heutige RWE- Aufsichtsratsvorsitzende Christian Hülsmann dagegen bedachte den offiziellen Festakt auf spektakulärere Weise: Mit einem Solo von der Mittellinie. Passgenau unten links versenkt. Wehe, der Ball wäre gegen den Pfosten getrudelt…

Etwas filigraner agierten die A-Junioren des Ankermieters. Die fuhren die ersten drei Punkte an der Hafenstraße ein, im ersten A-Bundesliga-Spiel gegen den Nachwuchs des deutschen Meisters, Borussia Dortmund. Erster Torschütze im Stadion Essen war BVB-Akteur Nick Weber, der die Gäste kurz vor der Pause mit 1:0 verdient in Front brachte. Nakowitsch, Goris und Träptau verhinderten, dass der erste Dreier aus der neuen Bude entführt wird.

Die Damen von der SGS Essen mussten sich hingegen doppelt geschlagen geben. Im Test gegen die Rekordmeisterinnen des 1. FFC Frankfurt zeigte die Anzeigetafel nach 50 Minuten ein 0:3 an, das gut zehnminütige Schaulaufen gegen die Regionalliga-Mannschaft von Rot-Weiss Essen endete 0:1. Den umjubelten Siegtreffer erzielte Marvin Ellmann.

Unterm Strich bleibt ein gelungener Probelauf für Vereine und Personal. Das Kassensystem funktioniert, das Catering brutzelte im Akkord, am Ausschank ging es zügig voran. An die Wegeführung müssen sich Fans und Ordnungskräfte noch ein wenig gewöhnen. Gelegenheit bietet das Niederrheinpokalspiel gegen RW Lintorf (Mittwoch, 15. August). Der eigentliche Stresstest erfolgt dann am Montag, 20. August, zur DFB-Pokalneuauflage Rot-Weiss Essen gegen Union Berlin.

Weitere Eindrücke hier:
http://www.lokalkompass.de/essen-nord/sport/stadion-essen-bilder-von-der-eroeffnungsfeier-d197998.html
http://www.lokalkompass.de/essen-nord/sport/impressionen-aus-dem-stadion-essen-d198242.html

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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