2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga: Krimi in der Bären-Halle - Bears mit erstem Heimsieg nach Verlängerung - Samstag zum Tabellenführer Paderborn
2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga:
Krimi in der Bären-Halle – Bears mit erstem Sieg nach Verlängerung – Samstag zum Tabellenführer Paderborn
In der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga siegten die Hot Rolling Bears Essen in eigener Halle nach einem wahren Krimi erst in der Verlängerung gegen Baskets 96 Rahden mit 65:61 (6:9, 15:18, 14:19, 21:10, 9:5). Durch diesen ersten Sieg klettern sie in der Tabelle leicht nach oben und belegen nun Platz 6.
Nachdem Trainer Mimoun Quali in den vergangenen Spielen jeweils nur ein Rumpfteam zur Verfügung hatte, konnten die Bears diesmal aus dem Vollen schöpfen, da lediglich Niklas Gorczynski ausfiel.
Die Essener begannen mit einer kleinen schnellen Aufstellung und versuchten Playmaker Jens Wibbelt, der die Bears während seiner Zeit bei der BBC Warendorf schon häufig im Alleingang in große Probleme gebracht hatte, durch Doppeldeckung aus dem Spiel zu nehmen.
Zwar gelang dies sehr gut, doch nutzte der Aufsteiger die sich bietenden Lücken geschickt aus und ging schnell in mit 5:0 in Führung. Im weiteren Verlauf kamen die Bears jedoch immer besser ins Spiel und konnten kurz vor Ende des Viertels mit 6:5 in Führung gehen, leisteten sich aber immer wieder Schwächen in der Verteidigung und gingen mit 6:9 in die erste Viertelpause.
Die Bears mussten reagieren und stellten zu Beginn des zweiten Viertels um und brachten Topscorer Markus Pungercar und Jens Hillmann aufs Parkett. Leider zeigten die Umstellungen wenig Wirkung, da sich beide Teams fast neutralisierten. Rahden hatte auf alles eine Antwort und kam vor allem durch Spielertrainer Tarik Cajo immer wieder zu einfachen Korberfolgen. Es gelang den Essenern in dieser Phase nicht, das Spiel in den Griff zu kriegen, so dass ein 21:27 Halbzeitstand auf dem Scoreboard stand.
Nach dem Pausentee hofften die Bearsfans auf eine Wende im Spiel, mussten aber miterleben, wie es der Gast war, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Rahden zog schnell auf 33:23 davon und lies sich auch von einem 6:0 Lauf der Essener nicht aus dem Konzept bringen. Die Westfalen setzten sich Punkt um Punkt ab und lagen nach dem dritten Viertel mit 46:35 in Front.
Als dann zu Beginn der abschließenden zehn Minuten erneut der Gast die ersten Punkte erzielte und den Vorsprung auf 14 Punkte ausbauen konnte, schienen die Bears geschlagen.
Doch plötzlich ging ein Ruck durchs Team. Mit einem 8:0 Lauf wurde der Rückstand auf sechs Punkte verkürzt. Zwar konnte Rahden erneut auf zehn davon ziehen, doch spielten die Essener jetzt groß auf und wurden von Minute zu Minute stärker. 30 Sekunden vor Ende des Spiels konnten die Bears ausgleichen. Jetzt begann ein Nervenspiel auf beiden Seiten, welches Team machte den entscheidenden Fehler und verlor während der normalen Spielzeit? Rahden vergab zwei Freiwürfe und die Bears hatten es in der Hand, konnten aber den letzten Wurf nicht im Korb unterbringen – Verlängerung.
Zunächst das gleiche Bild, wie während der normalen Spielzeit, keinem Team gelang es sich abzusetzen. Wer hatte die besseren Nerven? Die Bears verteidigten besser und machten es dem Gast fast unmöglich, zu einfachen Korberfolgen zu kommen. Beide Teams mussten sich die Punkte an der Freiwurflinie hart erarbeiten. Pungercar und Quali behielten die Nerven und brachten ihre Farben mit fünf Punkten in Front. Rahden konnte nochmals verkürzen, doch waren die Bears nicht mehr in Bedrängnis zu bringen und kamen zu einem hart erkämpften 65:61 Erfolg.
Trainer Mimoun Quali: „Heute haben wir als Einheit sehr gut funktioniert und uns zurück ins Spiel gekämpft. Ich möchte keinen einzelnen Spieler herausheben, da das Team sich für eine große kämpferische Leistung belohnt hat.“
Um das Spiel zu charakterisieren, hier der O-Ton eines Bären-Fans: „Das war ja ein richtiger Krimi, ich war nass geschwitzt. Das die das noch rumgerissen haben, war schon eine Sensation. Nachdem vorher so viele Würfe so knapp danebengegangen waren, wo man immer schon gedacht hat, das gibt's doch gar nicht; der war doch eigentlich schon drin. Es war wirklich noch mal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, und dann lief es ja wie am Schnürchen. War ein toller Nachmittag!“
Die Punkte erzielten: Pungercar (26), Quali (14), Dogan (7), Schaake (6),) Dahle (4), Hillmann (4), Briel (4), Baumann, Schmitz
Lange können sich die Bears auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen. Ein weiteres schweres Auswärtsspiel kommt am kommenden Wochenende auf sie zu:
SG Ahorn Panther Paderborn / Bielefeld – Hot Rolling Bears Essen,
Samstag, 02. November 2013, Anwurf 17.30 Uhr,
Sporthalle der Lise-Meitner-Realschule,
Lise-Meitner-Straße 1, 33104 Paderborn.
Die Gastgeber um Trainer Detlef Tipp sind mit 8:2 Punkten Tabellenführer Die Mannschaft hat sich personell in den letzten Jahren kaum verändert. Und der Topscorer im Team, Brian Roberts, führt auch schon wieder die Tabelle mit 114 Punkten an.
Die Bears haben sich immer gegen die Ostwestfalen enge Spiele geliefert. Zweimal haben sie sich gegenseitig den Aufstieg in die erste Bundesliga verbaut. Im vergangenen Jahr siegten die „Bären“ in Paderborn, verloren allerdings zu Hause knapp.
Auch in dieser Saison erwarten alle Beteiligten trotz der scheinbaren Überlegenheit der Gastgeber, ein knappes Endergebnis. Und was den Topscorer anbelangt, da brauchen sich die Bears nicht zu verstecken. Markus Pungercar liegt schon mit bisher 92 erzielten Punkten, bei einem Spiel weniger, mit nur 22 Punkten hinter Roberts auf Platz 5 in Lauerstellung.
Ergebnisse und Tabelle 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga-Nord – 4. Spieltag:
Achim Lions - Jena Caputs 45 : 67 (14:32)
SG Ahorn Panther Pad/Bi - RSC Rollis Zwickau 82 : 56 (41:30)
RSC Osnabrück - RSC Rolli Zwickau 80 : 43 (37:28)
H.R.B. Essen - Baskets 96 Rahden 65 : 61 (21:27) n. V.
1. SG Ahorn Panther Pad/Bi 8 : 2 336 : 282
2. Jena Caputs 6 : 0 195 : 136
3. RSC Osnabrück 6 : 4 315 : 264
4. ASV Bonn 4 : 0 123 : 91
5. RSC Rollis Zwickau 4 : 6 299 : 365
6. H.R.B. Essen 2 : 6 219 : 239
7. Baskets 96 Rahden 2 : 6 213 : 266
8. Achim Lions 0 : 8 230 : 287
Im Oberligaspiel Hot Rolling Bears Essen (2) – Baskets 96 Rahen (2) war schon ein ähnlicher Krimi vorangegangen. Das Team von Trainer Frank Drews führte zur Pause knapp mit 22:20. Bis weit ins letzte Viertel konnte immer ein knapper Vorsprung gehalten werden. Doch in den letzten Minuten drehten die Gäste auf gingen zum ersten Mal überhaupt in Führung. Die Bears hielten dagegen, konnten dann aber letztlich die knappe 42:44 Niederlage nicht verhindern.
Autor:Rainer Grebert aus Essen-Steele |
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