Was tun, wenn der Vermieter die Gasrechnung nicht begleicht?

So ein Schreck sitzt erst einmal: „Wir weisen darauf hin, dass wir uns gezwungen sehen, die Gaslieferung einzustellen“, lautete die Mitteilung der Stadtwerke Essen für Bewohner in Karnap. Auch bei vielfach milden Temperaturen ist das kein Vergnügen.

Ein Mieter (Name der Redaktion bekannt) des betroffenen Hauses an der Straße Spanierwehr war verblüfft, hatte er doch Miete etc. zuverlässig bezahlt. Die Mitteilung nannte ihm aber schon den Grund: Die Hauseigentümer seien „trotz Mahnung ihren vertraglichen Verpflichtungen nur in ungenügender Weise nachgekommen“. Unter diesen Umständen könne kein Gas mehr geliefert werden.

Mieter können es unter sich regeln

Immerhin hatte die Ankündigung nicht nur die Mieter, sondern auch die Hausbesitzer bzw. deren Verwaltung aufgeschreckt. Schon wenig später wurde der ausstehende Betrag überwiesen, so dass die Heizung weiterlaufen konnte. Auf Anfrage des Nord Anzeigers erklärte eine Mitarbeiterin der Hausverwaltung, dass durch ausstehende Zahlungen anderer Mieter ein Engpass bei der Finanzierung des Hauses entstanden sei.
Dirk Pomplun als Sprecher der Stadtwerke Essen bedauert, dass es in manchen Fällen nicht ohne einen gewissen Druck abgeht: „Oft fließt das Geld erst dann.“ So auch im Karnaper Fall, wo es zu einer Sperrung der Gaslieferung letztlich nicht kam, weil kurz vor knapp der ausstehende Betrag beglichen wurde.

"Andere zahlen schließlich pünktlich"

Für Mieter besteht übrigens die Möglichkeit, selber Ansprechpartner für die Stadtwerke zu sein - wenn sich einer von ihnen dazu bereit findet, die Zahlungen der anderen einzusammeln und auf diese Weise die pünktliche Überweisung sicherstellt. Das sei ein Angebot aus Kulanz, sagt Pomplun: „Noch mehr können wir nicht machen. Schließlich bezahlen andere Kunden pünktlich ihre Rechnungen.“