Seifenkisten-Fund- "Geplatzte Seifenblasen einer Überflussgesellschaft"

Diese Woche machte ich in Nachbars Garage einen "duften" Fund: In einer Kiste entdeckten wir alte Seifen und schwelgten beim Anblick in Erinnerungen.
"Die Seife ist ein Maßstab für den Wohlstand und die Kultur der Staaten", sagte Justus Freiherr von Liebig und folgernd könnte man behaupten, dass wir in einer "schäumenden" Überflussgesellschaft leben. Stimmt das?

Dreckige Seife

Man könnte meinen, die Welt sei voller Seife. Die Regale in unseren Läden sind proppevoll, in den Verkaufskanälen im Fernsehen werden Seifen wie verrückt beworben und im Online-Markt tummeln sich mannigfache Seifenmanufakturen, die edle Waschstückchen feilbieten. Ein wahrer Seifenkampf tobt. Oder sogar ein Seifenkrieg?
Richten wir unseren Blick beispielsweise nach Afrika, gibt es dort trotz verbreiteter Seifenherstellung allergrößte Armut und die extreme Nutzung von Palmöl für die Seifenherstellung weltweit zerstört die Umwelt in gigantischem Ausmaß.

Seifenkultur(-banausen)

Nun ist Seife meiner Meinung nach etwas Wunderbares und es lohnt sich, über den eigenen Konsum nachzudenken. Beim Anblick des "Seifenkisten-Fundes" kamen wir in der Nachbarschaft ins Plaudern und stellten fest, dass wir Seife heute nicht mehr besonders wertschätzen. Nur selten bekommt man, so wie früher, ein Stück Seife geschenkt und erfreut sich dessen. Stattdessen greifen wir immer häufiger zur ach so bequemen, ach so hygienischen und ach so billigen Flüssigseife oder zum Seifenstück, das uns durch den Billigpreis oder den Duft bezaubert. Das sollte uns eigentlich stinken.

Mal ordentlich den Kopf waschen...

Wir haben uns jetzt eins vorgenommen: Unsere duftigen Fundstücke werden erstmal aufgebraucht. Als Dekoration, als Duftspender im Kleiderschrank und für den echten Gebrauch. Sauber, wa? Und dann schauen wir mal weiter, ob wir etwas an unserem Seifengebrauch ändern werden. Wie sagt man so schön:
"Das Hirn ist keine Seife, es wird nicht weniger, wenn man es benutzt."