Falsche Brustimplantate auch in Essen eingesetzt

Auch am Essener Universitätsklinikum wurden Implantate eingesetzt, die mit Gel gefüllt sind, welches nicht für medizinische Zwecke geeignet ist.
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  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Auch in Essen wurden in den vergangenen Jahren bei Operationen Brustimplantate eingesetzt, deren Füllung nicht für den medizinischen Gebrauch vorgesehen war. Eine Stellungnahme zum Einsatz dieser Rofil-Implantate gab jetzt die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Essen heraus.

Darin heißt es: "Im Universitätsklinikum Essen wurden Rofil- Implantate eingesetzt." Gegen diese habe es von Seiten der Mediziner keine Bedenken gegeben, "da die Implantate CE-zertifiziert waren und somit den Anforderungen des medizinischen Produktgesetzes für Deutschland entsprachen".
Nachdem die Kritik an den Implantaten bekannt geworden sei, habe man alle betroffenen Patientinnen zusätzlich zu den ohnehin stattfindenden regelmäßigen Kontrollen angeschrieben, auf die möglichen Gefahren hingewiesen und empfohlen, die Implantate halbjährlich kontrollieren zu lassen.

Grundsätzlich werde allen Patientinnen mit Brustimplantaten unabhängig vom Fabrikat die regelmäßige Kontrolle mindestens einmal pro Jahr empfohlen.
Nach Medienberichten erging dieser Hinweis an die im Klinikum operierten Frauen jedoch nicht bereits im April 2010, als das entsprechende Implantat vom Markt genommen wurde, sondern erst ein Jahr später.

Die Verantwortlichen äußern sich nunmehr "sehr betroffen, dass so etwas trotz behördlicher Zulassung eines Implantats in Deutschland möglich ist". Die betroffenen Frauen würden "engmaschig beraten".
Das Klinikum weist auch darauf hin, dass mit Stand vom 3.1.2012 durch die zuständige Bundesbehörde eine Entfernung intakter Prothesen nicht empfohlen werde: "In der Stellungnahme des Expertenkomitees des nationalen Krebsinstituts Frankreichs vom 22.12.2011 konnte kein Zusammenhang zwischen den Implantaten und einer möglichen Krebserkrankung hergestellt werden. Sollte es zukünftig eine Empfehlung zur Entfernung der Prothesen geben, werden wir dies unseren Patientinnen unmittelbar nahe legen."

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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