Bischoffstraße bleibt weiterhin dicht - Teilöffnung wäre "grob fahrlässig"

Anlieger frei - aber nur für die an der Bischoffstraße ansässige Friedhofsgärtnerei. Alle anderen müssen weiterhin Umwege in Kauf nehmen.
  • Anlieger frei - aber nur für die an der Bischoffstraße ansässige Friedhofsgärtnerei. Alle anderen müssen weiterhin Umwege in Kauf nehmen.
  • hochgeladen von Patrick Torma

Sicher, die meisten Anwohner haben Verständnis für die Kanalarbeiten, schließlich benötigt eine Stadt funktionierende Versorgungssysteme. Weniger Verständnis haben sie für die Vollsperrung der Bischoffstraße. „Für uns ist sie die wichtigste Nord-Süd-Verbindung. Wer zur Stauderstraße will, muss über die Wilhelm-Nieswandt-Allee oder die Emscherstraße fahren. Das macht einen Umweg von drei Kilometern - die einfache Fahrt wohlgemerkt“, berichtet ein Betroffener.

Wer auf die Versorger auf der Stauderstraße angewiesen ist, kann da - auf eine dreijährige Bauzeit bis Juni 2012 hochgerechnet - eine Menge Fahrzeit und Benzinkosten mehr einplanen.

Andere Anwohner in anderen Straßen sind nicht besser dran, könnte man meinen. Wäre da nicht die Tatsache, dass derzeit nur eine Spur des dritten Bauabschnitts ab Fünffußbank von den Stadtwerken belegt wird. Die linke Spur (von Norden kommend) ist frei, als Anlieger dürfen die Wagen der hier ansässigen Friedhofsgärtnerei passieren. Hinzu kommt: Derzeit ruhen die Arbeiten. „Wieso kann die Spur dann nicht freigegeben und der Verkehr per Ampelschaltung geregelt werden?“, fragen Anwohner.

Helmut Kärger vom Baustellenmanagement weist jedoch zunächst darauf hin, dass die Vollsperrung für die gesamte Dauer der Baumaßnahme gelte. „Da bedarf es der Einschätzung der ausführenden Stadtwerke. Eine Vollsperrung ist immer eine Sicherheitsmaßnahme“, so der Fachmann auf Anfrage. Jedoch betont er: „Wenn was möglich ist, würden wir es machen.“

Nach Rücksprache mit den Stadtwerken muss er allerdings eine Absage erteilen: „Am Dienstag sollte ein weiteres Bauwerk eingelassen werden, aufgrund der Witterung war dies nicht möglich. Nächste Woche wird ein neuer Versuch gestartet. Die Grube wird einen Durchmesser von sechs Metern haben - die restliche Fahnbahnbreite reicht dann nicht aus, um einen Sicherheitsabstand zu gewährleisten.“

Zumal: Je näher die Baustelle in Richtung Stauderstraße vorrückt, umso geringer wird der Spielraum. Kärger: „Dann kommt der eigentliche Knackpunkt. Hier werden die Straße enger, die Wohnbebauung dichter und die Bauabschnitte kürzer. Die Einfahrten der Anwohner müssen frei bleiben, auch benötigen wir Platz für Feuerwehr- und Rettungswagen.“

Ein weiteres Problem spricht Andreas Theisen, bei den Stadtwerken für die Bauausführung zuständig, an: „Im Bordsteinbereich ist eine Vakuumanlage für die Grundwasserhaltung installiert.“ Ohne diese Anlage bekämen die Arbeiter vor Ort nasse Füße.

„Wir müssen immer mit Einbrüchen rechnen. Die Arbeiter vor Ort können im schlimmsten Fall darauf reagieren. Einfach gesagt: Wenn da ein Auto absackt, sind wir dran. Eine Öffnung für den Individualverkehr wäre grob fahrlässig.“
Deshalb warnt er die Anwohner davor, die Straße eigenmächtig zurückzuerobern.

In der Vergangenheit hatten Autofahrer Baken und andere Absperrungen verschoben, um für freie Fahrt zu sorgen. Im Moment empfiehlt sich eine derartige Vorgehensweise jedoch noch weniger. Es gilt, einen mehrere Tonnen schweren Lastwagen beiseite zu schieben...

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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