BAU-Tage: Handwerker informieren rund ums Haus

Die Obermeister und Fachgruppenmeister der teilnehmenden Innungen freuen sich bereits auf die BAU-Tage am Freitag und Samstag.Foto: Debus-Gohl
  • Die Obermeister und Fachgruppenmeister der teilnehmenden Innungen freuen sich bereits auf die BAU-Tage am Freitag und Samstag.Foto: Debus-Gohl
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Der Termin ist ein anderer, der Name ebenfalls: Aus den ÖKO-Tagen der Kreishandwerkerschaft werden die BAU-Tage. „Unter dem Schlagwort ‚Bau‘ lassen sich mehr Themen subsumieren“, erklärt Kreishandwerksmeister Gerd Peters den Richtungswechsel.

Natürlich bleiben Energieeffizienz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit wichtige Themen. Das Motto der Verstaltung am Freitag und Samstag ,19. und 20. April, lautet noch immer „Mit dem Handwerk rechnen“. Es sei aber an der Zeit gewesen, das Spektrum zu erweitern, berichtet Hauptgeschäftsführer Ulrich Meier. Auch - das geben die Handwerker unumwunden zu - weil der Begriff „Öko“ negativ konnotiert scheint. Der Zuspruch zu den Öko-Tage, die insgesamt sechs Auflagen erlebten, ließ zuletzt jedenfalls etwas nach.

Was auch damit zusammenhängen könnte, dass Eigentümer und auch Handwerksbetriebe bei einigen Themen verunsichert reagieren. Schrumpfende Einspeisevergütungen für Strom aus Photovoltaikanlagen, steigende Preise für regenerative Brennstoffe wie Holzpellets - die Rentabilität einiger Techniken steht zunehmend in Frage. Die Kreishandwerkerschaft sieht sich daher weiter in der Pflicht, Aufklärungsarbeit zu leisten.

„Prinzipiell lohnt sich Photovoltaik noch immer. Wobei der Schwerpunkt nicht mehr bei der Einspeisung des überschüssigen Stroms, sondern auf dem Eigenverbrauch liegt. Denn die Energiepreise werden wohl nicht mehr sinken. Jeder Auftrag ist aber individuell zu planen. Das Problem ist, dass in den letzten Jahren in Windeseile Anlagen verkauft wurden, deren Effizienz fragwürdig ist“, klärt Elektro-Obermeister Arnd Hefer auf. Soll heißen: Nicht jedes Haus und nicht jedes Dach ist für eine ordentlich arbeitende Photovoltaikanlage geeignet.

An dieser Stelle offenbare sich ein weiteres Problem, wie Klaus Bierbrodt, Leiter der Fachgruppe Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk, erläuert: „Der Wegfall des Meisterzwangs in vielen Branchen, hat dazu geführt, dass der Markt überschwemmt wurde.“ Die neue Angebotsvielfalt sieht Bierbrodt, der auch als Sachverständiger unterwegs ist, kritisch: „Die Kunden sind verunsichert. Ist das ein Fachbetrieb? Oder ein Meisterbetrieb? Woher weiß ich, ob ich an einen seriösen Anbieter gerate? Im Grunde kann sich nun jeder als Fliesenleger bezeichnen.“

Wer sich nicht sicher bezüglich eines Betriebes ist, könne sich jeder Zeit an die Kreishandwerkerschaft wenden. Auch deswegen heißt das BAU-Tage-Motto „Mit dem dem Handwerk rechnen“.

Die Handwerker aus den Innungen Baugewerbe, Dachdecker, Elektro, Maler, Stuck, Sanitär- und Heizungstechnik sowie der Fachgruppe Fliesen wollen sich als verlässliche Partner präsentieren, die mit allen Informationen rund ums Haus zur Seite stehen.

Unterstützt werden sie von rund 40 Ausstellern. Darunter finden sich natürlich Hersteller, die ihre Produkte vorstellen. Aber auch Energieversorger wie die RWE AG oder Stadtwerke Essen und (Förder-)Banken (u.a. GENO Bank und Sparkasse) stehen für Fragen zur Verfügung. Zum Themenschwerpunkt „Wohnen im Alter“ beraten das Seniorenreferat der Stadt Essen (freitags) und Versicherungen.
Herzstück der ÖKO-Tage waren die gut angenommenen Fachvorträge. Auf diese müssen Besucher der BAU-Tage nicht verzichten: 35 Referate stehen auf dem Veranstaltungsplan (siehe unten).

Ab Freitag, 19. April, 10 Uhr sind (bau-)interessierte Bürger, Handwerker, Architekten, Planer und Wohnungsbaugesellschaften eingeladen. Bis 18 Uhr steht das Haus des Handwerks, Katzenbruchstraße 71, offen. Samstag werden die Besucher von 10 bis 16 Uhr informiert.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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