Kita "Bunte Noten" versorgt Kinder mit Spielutensilien
Bastelspaß kommt per Post ins Ostviertel
Vor fünf Jahren öffnete die Kindertageseinrichtung "Bunte Noten" an der Natorp Straße 30 im Essener Ostviertel. Nachdem auf Beschluss der Landesregierung seit 16. März alle Schulen und Kindertagesstätten geschlossen wurden, hieß es auch für die Mitarbeiter dieser Kita, den gewohnten Betrieb einzustellen
"Bei uns sind insgesamt 22 Vorschulkinder - 75 Prozent der 65 Kinder, die wir betreuen, kommen aus sozial benachteiligten Familien", erklärt Emine Suntay, Kita-Leiterin. "Daher entstand bei den Erzieherinnen schon bald der Wunsch, den Kontakt zu den Kindern, die jetzt zu Hause bleiben, aufrechtzuerhalten - einerseits, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden, andererseits, um ihnen etwas Abwechslung nach Hause zu bringen!"[/text_ohne]
Für viele Kinder bedeutet das Kontaktverbot eine ganz neue, ungewohnte Situation. Sie können ihre Freunde nicht mehr treffen, ihr gewohnter Tagesablauf findet nicht mehr statt und die Spielmöglichkeiten in der Kita fallen weg. Bei vielen Kindern sind zwar die Eltern jetzt zu Hause, haben aber auch nicht immer Zeit zum gemeinsamen Spiel, weil sie im Homeoffice arbeiten. "Wir haben uns entschieden, dass wir jede Woche einen Brief mit Bestellunterlagen, Ausmalbildern und Geschichten per Post an die Kinder versenden", erklärt Suntay.
Den Kontakt nicht verloren
"Natürlich könnten wir diese Sachen auch auf unserer Website hochladen. Viele Familien haben jedoch keinen Drucker oder Bastelmaterialien zu Hause - deswegen war es uns ziemlich wichtig, dass wir die Materialien per Post versenden. Weiterhin haben wir ein virtuelles Klassenzimmer auf Classdoyo App erstellt und die Eltern und Kinder hierhin eingeladen. Unsere Erzieherinnen singen, lesen, rätseln, basteln täglich für unsere Kinder, nehmen diese mit ihrer Mobiltelefonen auf und laden sie auf die Classdoyo App. Somit haben wir den Kontakt zu den Kindern nicht verloren. Die Kinder können auch antworten und Videos und Bilder posten.
Videokonferenz mit Vorschulkindern
Diese Woche haben wir angefangen, die Vorschulkinder und die Kinder, die nächstes Jahr eingeschult werden, per Videokonferenz anzurufen und uns mit ihnen zu unterhalten. Die Telefonate werden wöchentlich durchgeführt. Somit können wir den Kontakt in Interaktion umwandeln."
Autor:Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr |
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