Zurück auf Los: Ausschreibung für die Garnbleiche beginnt
Die Geheimakte Garnbleiche ist wieder geöffnet: Zum Jahresende 2011 tauchte das Schonnebecker Baugrundstück auf nichtöffentlichen Tagesordnungen einiger Gremien auf, am heutigen Donnerstag beginnt bei der Stadt das Ausschreibungsverfahren.
„Ja, es passiert wieder was“, bestätigt Frank Oste aus dem Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement auf Anfrage des Nord Anzeigers. Ab heute können sich Bauträger um die gemeinsam vermarkteten Teilflächen an Portendieckstraße, Garnbleiche und Landschede bewerben.
Den Wert taxiert die Verwaltung auf 2.575.000 Euro: Eine stolze Kaufsumme, die sich jedoch schnell amortisieren könnte. Platz für bis zu fünfzig Doppelhaushälften bietet die über 18.000 Quadratmeter große Wohnbaufläche an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen, auch Einzelhäuser oder eine Mischbebauung sind mit den Vorgaben vereinbar.
Der künftige Eigentümer prägt demnach die Entwicklung des Quartiers mit, weshalb nicht nur das Gebot, sondern auch das vorgelegte städtebauliche Konzept entscheidend sein wird. Die Bewerbungsfrist endet am 24. Februar.
Sollte bis dahin ein überzeugendes Angebot eintreffen, stehen die Chancen gut, dass Schonnebeck bald um einen Schandfleck ärmer ist. Seit fast einem Jahrzehnt rottet das ehemalige Asylbewerberwohnheim vor sich hin, aus Kostengründen wurde dieses bisher nicht abgerissen. Erst nach einer Veräußerung des Grundstückes kann die Stadt den Abbruch der Altlasten mit 200.000 Euro subventionieren.
Da ist es verwunderlich, dass die Fläche, die innerhalb der Verwaltung als Filetstück gilt und als solches auch vermarktet wird, noch nicht zum Verkauf freigegeben worden ist. Ursprünglich sollte die Garnbleiche bereits vor gut einem Jahr in die Ausschreibung gehen. Warum dies nicht geschehen ist, darüber hielt sich die Stadt stets bedeckt, und auch Frank Oste möchte diesen Vorgang nachträglich nicht weiter kommentieren.
Nach Informationen des Nord Anzeigers allerdings verhandelten Stadtmutter und Tochter Allbau zwischenzeitlich über ein mögliches Innenhausgeschäft. Im Sommer des vergangenen Jahres bestätigte das Wohnungsunternehmen dem Nord Anzeiger gegenüber ein grundsätzliches Interesse – und verwies dabei aber zurück an die Stadt…
Nun wird das Areal auf dem freien Markt angeboten, im Stadtteil kursierendie ersten Gerüchte über potenzielle Abnehmer. Namen werden im Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement ebenfalls nicht kommentiert, nicht während eines laufenden Verfahrens, und erst recht nicht vor Beginn eines solchen. Frank Oste verrät nur so viel: „Loses Interesse, das gibt es immer.“ Es wird Zeit, dass sich dieses Interesse mal konkretisiert.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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