Essener Schulruinen Teil III
Zugemauertes Schulgebäude an der Alten Bottroper endlich vor dem Abriß?

Die freundlichen Farbmosaiken an der Straßenfront aus den Grundschulzeiten dieser städtischen Schulruine sind noch übrig geblieben. Ansonsten sind Klassenräume , Eingänge und die meisten Fenster schon lange zugemauert. Nachdem die ehemalige Schule an der Alten Bottroper Strasse in Bergeborbeck auch als Flüchtlingsheim nicht mehr genutzt werden sollte, hat die Stadt hier viele Jahr Platz für Naturwuchs und private Müllentsorger gelassen. | Foto: Walter Wandtke
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  • Die freundlichen Farbmosaiken an der Straßenfront aus den Grundschulzeiten dieser städtischen Schulruine sind noch übrig geblieben. Ansonsten sind Klassenräume , Eingänge und die meisten Fenster schon lange zugemauert. Nachdem die ehemalige Schule an der Alten Bottroper Strasse in Bergeborbeck auch als Flüchtlingsheim nicht mehr genutzt werden sollte, hat die Stadt hier viele Jahr Platz für Naturwuchs und private Müllentsorger gelassen.
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Entlang der Alten Bottroper Strasse erstrecken sich heute jede Menge Gewerbe- und Industrieflächen und wenige Wohnbauten. Eigentlich verwunderlich, dass dort trotzdem auch noch ein kleines aufgegebenes Schulgebäude im Baustil der früheren sechziger Jahre vorzufinden ist. Dahinter steckt ein durchaus spannendes Stück Stadtgeschichte für den Essener Norden.
Vor gut einem halben Jahrhundert gab es hier in Bergeborbeck tatsächlich noch das kleine weitgehend von Industrieflächen umzingelte Wohnquartier "Brauk". Die meist äußerst einfachen Arbeiterwohnungen, dort hauptsächlich um 1900 errichtet, wurden später zugunsten größerer Gewerbeflächen "abgesiedelt".

Industrieflächen statt Wohnquartier "Brauk"

Die Wohnsiedlung "Brauk" ist schon lange Geschichte. Seitens der Stadtplanung war zur leichteren Ausbreitung der Industrie bis in die frühren siebziger Jahre hinein dem Stadtteil Vogelheim ein ähnliches Schiksal  zugedacht. Die Industrie im Essener Norden wollte dann aber doch nicht so explosiv wachsen, wie durch die Wirtschäftsförderung hochgerechnet. Zum Glück für Vogelheim wurde dann auf die allmähliche "Entsiedlung" des Stadtteils verzichtet. In der Gegenwart kenen wir solche umkämpften Entscheidungen ja eher aus den Dörfern in Braunkohletagebauregionen.
In den letzten 10-15 Jahren haben dann sogar mehrere große Wohnungsunternehmen wie die stadteigene Allbau AG auch wieder in Vogelheim investiert. Zwar wird der Stadtteil auf eine gute neue Gesamtschule wohl noch Jahre warten müssen und auch schnelle ÖPNV-Verbindungen zur Gesamtstadt fehlen noch - immerhin existieren dafür bereits mehr oder weniger konkrete Pläne.
Aus der industriellen Wachstumsvergangenheit besitzt die Stadt noch alte Immobilien und Grundstücke, die einmal moderne  Bildungsstandorte für Bergeborbeck und Vogelheim waren. Da müssen diverse "Lost Places" wiedererweckt werden - ob durch Neubauten oder kluge Renaturierungen gegen den klimawandel.

Überflüssige Schulstandorte im Norden?

Jährlich sinkende Schüler*innen- und Einwohner*innenzahlen schienen zu Beginn des letzten Jahrzehnts der andauernde Normalfall zu werden. In der Folge strich unsere überschuldete Stadt bei nicht wenigen dieser Schulbauten und Grundstücken die Bildungsnutzung. Gar nciht so selten wurde aus den zeitweilig nicht mehr gebrauchten Schulgebäuden der Not gehorchend für einige Jahre erst mal ein Flüchtlingsheim.
Die Idee dahinter: Nach Stadtratsbeschlüssen sollten später finanziell attrakive Verwertungen der Immobilien samt Grundstück folgen.
Devise: Schulen wegreissen - Reihenhäuser rein in den Stadtteil .
Die tatsächlichen Zeitspannen bis zu einer Neunutzung übersteigen dann aber oft auch die Zeiträume einer Ratsperiode von 5 jahren ud dann hatten sich Schüler*innenanmeldungen doch wieder erhöht..
Einfach Geld auszugeben, mit dem schnellen Abriß so einer Schrottimmobibilie ein Grundstück für Neunutzungen attraktiver zu machen, dafür hatte der Stadtkämmer im Stadthaushault schon lange die Mittel gestrichen.

Alte Schulgebäude werden "Lost Places"

Heute errregen zuwuchernde ehemalige Schulgrundstücke, halbwegs zugemauerte Gebäudeteile oder  einfach zugängliche frühere Klassenräume vor allem Aufmerksamkeit  als "Lost Places". Ob in Schonnebeck, Altenessen oder in Bergeborbeck - in vielen Stadtteilen gibt es diese spannenden Abenteuerspielplätze für die Jugend vor Ort. 
Natürlich gibt es für einige der ehemaligen Schulstandorte Pläne, sie wieder für die Allgemeinheit z.B. für Wohnungsbau oder als Kta neu zu bebauen. An der Alten Bottroper Straße könnte die frühere Schule und dann als Flüchtlingsübergangsheim nachgenutzte Immobilie nach einem Abriß zu einer neuen Kindertagesstätte werden. Aber solche in einem Planungsausschuß formulierten Absichten bedeuten leider nicht automatisch, dass in den nächsten 1-2 Jahren dort auch wirklch gebaut wird.
Wir halten einfach mal die Daumen für schnellen Ruinenabriß und Neubau einer Kita für Bergeborbeck.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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