Zollverein: Halle 4 wartet auf Investor - Gassaugerhalle hat ihn gefunden
Schon Mitte 2012 wurde der Sanierungsbeginn für die Halle 4 auf Schacht XII angekündigt. Sie soll die zentrale Gastronomieadresse für Welterbe-Besucher werden: mittlere Preislage, geeignet für Familien... für den Durchschnittsbesucher eben. Doch darauf muss der noch bis mindestens Ende 2015 warten.
Ausgeschrieben wurde bereits mehrfach, doch das Finden eines Gastronomen, der die Halle - neudeutsch - bespielen will, gestaltet sich schwierig. Nach Abschluss der Dach- und Fachsanierung wurden den Gästen der Stiftung Zollverein beim Neujahrsempfang zwar Entwürfe gezeigt, wie es innen aussehen könnte. Doch die endgültige Gestaltung soll nur in Absprache mit dem entsprechenden Gastronomen geschehen. Und da will man so weit wie möglich offen bleiben.
Gastonom wird noch gesucht
Derweil macht ein wenige Meter weiter ansässiger, langjähriger Gastronom den nächsten Schritt - einen sehr großen. Claus Dürscheidt, einer der beiden Geschäftsführer des Restaurants Casino Zollverein, möchte als Leiter einer Investorengesellschaft eine Lücke schließen. Was ihm und vor allem Veranstaltern auf dem Welterbe und sogar in Essen fehlt, ist eine Halle für über 2.000 Personen. Eine ganz bestimmte. Die haben sie auf der Kokerei gefunden.
Gassauger-Kompressorenhalle - was für ein Name für eine ‚Location‘! Internationalen Gästen dürfte er Schwierigkeiten bereiten. Dürscheidt aber zeigt sich von den inneren Werten des Gebäudes beeindruckt. Zweigeschossig soll es oben eine Halle bieten, wo sogar bis zu 1.000 Personen an Tischen Platz nehmen können: „Das ist mehr als in der Westfalenhalle in Dortmund.“
Halle auf der Kokerei seit 2007 ein Thema
Doch die „unglaubliche Schönheit an Industrieanlagen“ finde man im unteren Bereich, wo ein Club für bis zu 1.000 Personen entstehen soll. „After-Show-Parties für Upcoming Groups“ definiert Dürscheidt die Ziel-Events. Der Auftritt der Band Placebo Ende November sei ein gutes Beispiel für das, was ideal zu Zollverein passe.
Derzeit, so Hermann Marth als Vorstandsvorsitzender der Stiftung, werden letzte Gespräche für die Realisierung geführt. Dabei ist das Thema alles andere als neu. Wie Claus Dürscheidt erzählt, brachte er es schon 2007 in die Diskussion und erhielt den entsetzten Hinweis, Zollverein sei aber doch ein Denkmal. Zum Kulturhauptstadtjahr 2010 waren dann Altlasten ein Hinderungsgrund, 2011 gab es immerhin Überlegungen zur Machbarkeit. 2014 soll nun endlich Baustart bzw. Umbaustart für das langgehegte Projekt sein.
Geduld hat der Mann.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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