Zollverein als Federhut: Neuer Name für den Bezirk VI
Wissen Sie auf Anhieb, welche Stadtteile sich hinter dem Bezirk mit der römischen Sieben verbergen? Geschweige denn, ob dieser Bezirk im Westen oder Osten dieser Stadt gelegen ist? Die Lokalpolitiker im Bezirk VI - Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg - wissen nur zu gut, wie nichtssagend diese Verwaltungseinheiten klingen.
Deshalb wollen sie die schnöde Zahlschrift um einen griffigen Namenszusatz ergänzt sehen. Ähnlich, wie es die Kollegen im Bezirk VIII durchgesetzt haben. Burgaltendorf, Byfang, Heisingen, Kupferdreh und Überruhr - fünf Stadtteile, die zusammen die „Ruhrhalbinsel“ bilden. Die geografische Lage als gemeinsamer, identitätsstiftender Nenner.
Im Nordosten hingegen schielen die Politiker aufs kulturelle Erbe, das damals (als Arbeitsplatz) wie heute (geografisch sowie als Freizeitstätte) im Mittelpunkt der drei Stadtteile steht. Kurz: Der Bezirk möchte sich mit dem Namen Zollverein schmücken. Ob er es darf, entscheiden jedoch andere: Der Rat muss den Weg für die Namensänderung freimachen, die Stiftung Zollverein den für den Namen überhaupt. Denn „Zollverein“ - das ist eine Marke, die rechtlich geschützt ist. Wie beispielsweise die Macher der Casino-Gärten in Katernbergfeststellen mussten, wollten sie doch ursprünglich unter dem Zollverein-Banner an den Start gehen.
Es geht aber auch anders, wie die örtliche CDU erfuhr: Die drei Ortsvereine Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg bemächtigten sich bereits des Zusatzes „Zollverein“. Mit dem Segen der Stiftung, wie Ratsherr Wilhelm Maas betont: „Unsere Anfrage ging unproblematisch durch. Und ich glaube auch, dass die Stiftung in diesem Fall keine Probleme sieht“. Positive Signale von der Gelsenkirchener Straße sind zumindest zu vernehmen. Auch die Ratsmehrheit scheint gewiss, wie Pressemitteilungen aus der Essener Parteienlandschaft nahelegen.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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