Wohnungen statt Milch und Müll? Auf ehemaligem Kutel-Gelände sollen Reihenhäuser entstehen

Die Kutel-Villa dient derzeit als Beratungsstelle und ist nur winziger Teil eines gewaltigen Gebiets, das seit langem ungenutzt ist. | Foto: Gohl
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  • Die Kutel-Villa dient derzeit als Beratungsstelle und ist nur winziger Teil eines gewaltigen Gebiets, das seit langem ungenutzt ist.
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In der besten Verfassung ist das ungenutzte Gebiet der Firma FrieslandCampina im Palmbuschweg in Altenessen schon lange nicht mehr: Die Gebäude sind verfallen, Abfall und Sperrmüll häufen sich im Umfeld. Deshalb werden seit 2003 verschiedene Pläne für eine Neugestaltung geschmiedet – bisher ohne eindeutiges Ergebnis. Jetzt sieht es so aus, als könnte das Gelände – trotz schwieriger Lage – zum Wohngebiet werden.

Erst auf der letzten Altenessen-Konferenz im Januar war der Milchhof im Palmbuschweg Thema: Die Vermittlung des Geländes fiel immer schwer, weil die Nähe zur Köln-Mindener-Bahn zusätzliche Baumaßnahmen gegen Lärm und Erschütterungen erfordern würde. In Kombination mit dem alten Gebäudebestand und hohen Kaufpreisforderungen blieb der ehemalige Kutel-Besitz lange liegen. Auf der Konferenz bekundete Ronald Graf, Leiter des Planungsamtes der Stadt Essen, zudem sein Interesse daran, das Areal nicht länger als Gewerbestandort zu nutzen: „Wir hätten gerne ein Wohngebiet.“ Dieser Wunsch könnte sich jetzt erfüllen.
Vor kurzem stieß CDU-Ratsherr Uwe Kutzner während seiner Wahlkampf-Reisen durch den heimischen Stadtteil auf die vielen Verschmutzungen des Kutel-Geländes. Der planungspolitische Sprecher seiner Fraktion ging daraufhin auf die Suche nach Verantwortlichen, die sich der Beseitigung der Abfälle annehmen könnte. Kutzners Interesse förderte anderes zutage: Seit knapp einem Jahr plant die Standort-Entwicklung Schuhmacher GmbH aus Solingen auf dem Gelände.

Standortentwickler aus Solingen

Er ist der Standortentwickler, der die Fläche baureif machen will“, berichtet Kutzner. „Meine Nachfrage beim Planungsamt wurde dahingehend beantwortet, dass es lose Gespräche mit dem Bauträger Vista gegeben hat – dass es Pläne gibt, aber nichts entscheidungsreifes vorliegt, das eine kurzfristige Umsetzung ermöglichen würde.“
Stephan Schuhmacher, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma, bestätigt und gibt Einblick in seine Vorbereitungen im letzten Jahr: „Das alte Areal wird abgebrochen und in zwei bis drei Bauphasen sollen Reihenhäuser und Doppelhaushälften entstehen.“ Die Stadt weiß davon nichts, nach ihren Angaben liegt bisher noch kein Bauantrag vor – was allerdings nichts über mögliche Abrissarbeiten aussagt.
Den Auftrag erhielt die Firma vor rund einem Jahr, deshalb könnten die nötigen Maßnahmen eigentlich beginnen. Sichtbare Ergebnisse gebe es bisher keine, weil Schuhmacher auf die Zeitschiene der Stadt angewiesen sei. Das Amt für Stadtplanung und Bauordnung bestimmt dabei zwar nicht über den Abriss, muss aber die Zustimmung für eine Folgebebauung geben. Trotzdem lobt er die Zusammenarbeit: „Das Projekt nimmt Fahrt auf: Wir hatten bereits mehrere gute Gespräche mit der Stadt Essen.“ Eigentümer FrieslandCampina äußert sich dazu nicht, sie prüfen derzeit verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für das Gelände.

Details sind bisher noch nicht bekannt

Der Standortentwickler Schuhmacher übernimmt bei dem Bauprojekt nur die Reinigung und Vorbereitung: Das Areal wird freigeräumt und in besenreinem Zustand für die nachfolgenden Maßnahmen hinterlassen. Wie der Umfang eines solchen Bauvorhabens aussehen würde und welche Konsequenz den derzeitigen Mietern drohen könnten, ist bisher nicht abzusehen.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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