Wächst Gladbeck durch A 52 zusammen? Zur Situation unserer Nachbarn.

Das Wappen der Stadt Gladbeck.

Ohne Tunnellösung wollte Gladbeck nicht mitspielen, bei einem Ausbau in Galerie- oder Troglage, so die Befürchtung, wäre es um das Naherholungsgebiet rund um den Wittringer Wald geschehen.

Nun also das Angebot, das Gladbeck nicht ablehnen kann?

„Die Parteien in Gladbeck sind, bis auf die Linken, für den Ausbau“, weiß Uwe Rath, Stadtspiegel-Redakteur in Gladbeck. Die Politik sieht im A52-Lückenschluss die Chance, eigene Lücken im Stadtgebiet zu schließen: 1,5 Kilometer der B 224 verschwänden bei einem Ausbau unter Erde, neuer Raum für die Stadtentwicklung würde frei - „Gladbeck wächst zusammen“, lautet deshalb das Motto der Befürworter. Tatsächlich liegen bereits erste Konzepte für eine „Stadtallee“ vor.

In der Politik ist der Tunnel konsensfähig, einen Alleingang wollte der Rat allerdings nicht wagen: Am Sonntag, 25. März, sind die Gladbecker aufgerufen, beim ersten Ratsbürgerentscheid in der Geschichte der Stadt für oder gegen den A 52-Ausbau abzustimmen. Wobei sie genau genommen nicht über die Baumaßnahme an sich abstimmen, wie Uwe Rath erklärt: „Bundesrecht geht vor Stadtrecht, daher wurde die Frage kommunalpolitisch heruntergebrochen: Soll sich die Stadt mit einem städtischen Eigenanteil von zwei Millionen Euro am Bau des Tunnels beteilligen?“

Und da tun sich die Gladbecker Bürger, anders als die Politiker, schwer. Viele Detailfragen sind noch ungeklärt, für die nächsten Wochen sind mehrere Bürgerversammlungen angesetzt. „Die jungen Menschen sind eher dagegen. Und die Älteren wissen, dass sie die A52 wahrscheinlich nicht mehr erleben werden“, fasst Rath die aktuelle Stimmungslage zusammen.

Mehr zur Situation jenseits der Stadtgrenze lesen Sie bei den Kollegen in Gladbeck

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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