Von der Autobahn bis zum Nordpark
Einen Blick zurück auf die vergangene Legislaturperiode werfen Kommunalpolitiker aus Frillendorf, dem Ost- und Nordviertel. Und sie nennen Ziele für die kommenden Jahre.
SPD
Im Nordviertel – wozu hier auch die nördliche Innenstadt zählt – sind zwei richtungsweisende Projekte realisiert bzw. sind gerade dabei Gestalt anzunehmen: Universitätsgelände und Kreuzeskirchviertel. Der eher mal „schmuddelige“ Charakter soll einer modernen Wohn- und Arbeitsatmosphäre weichen. Das Nordviertel ist ins Programm „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ aufgenommen worden. Man hofft, Erfolge wie in Katernberg zu erzielen.
Verbessert werden soll das Wohnumfeld, insbesondere die Spielplätze (z.B. an der Klosterstraße). Im Nordviertel werden die Geburtenzahlen um 20 Prozent höher liegen als Prognosen es in der Vergangenheit zeigten, mahnt die SPD. Leider sei es dennoch nicht gelungen, die Tiegelschule zu erhalten: „Es wurde in Kauf genommen, dass jetzt die Beisinggrundschule schon aus allen Nähten platzt. Niemand kann sagen, wie dieser Entwicklung mit angemessenen Maßnahmen begegnet werden kann.“
Einsatz gibt es weiterhin für die Erhaltung und eventuelle Erweiterung des Marktes an der Marktkirche. Der SPD-Ortsverein Essen-Mitte erarbeitete ein Konzept über Perspektiven in der Innenstadt. Die Entstehung einer Kulturszene in der nördlichen Innenstadt sei eine der wesentlichsten Voraussetzungen für eine dauerhafte Stabilisierung dieser Stadtregion.
CDU
Schwerpunktthemen des Ortsverbandes Frillendorf als Bestandteil des Bezirks I sind:
- Zügige Umsetzung des Anschlussstellenkonzeptes zur Verlegung der A40-Anschlussstelle zur Schönscheidtstraße, „da die verkehrliche Belastung im Bereich Frillendorfer-/Ernestinenstraße gewaltig ist“.
- Lösung der vielfältigen Probleme in Verbindung mit dem Türkischen Konsulat auf dem ehemaligen Kasernengelände Am Zehnthof, insbesondere Parksituation und sanitäre Probleme.
- Wahrung der Sozialen Balance bei der Auswahl von Standorten für Asylbewerberheime im gesamten Stadtgebiet, „da Frillendorf bereits erheblich belastet ist und eine unverhältnismäßig große Anzahl von Asylbewerbern auf dem Sportplatz an der Hubertstraße aufnehmen soll (200 von 1.800 nach der letzten Planung).“ Verbunden ist das mit der Unterstützung des ortsansässigen Sportvereins ESV Frillendorf, der dadurch seine sportliche Heimat verlöre.
- Schon seit einigen Jahren hat der CDU-Ortsverband Frillendorf die Patenschaft für den Spielplatz Palmstraße/Frillendorfer Höhe übernommen.
- Unterstützung der Malschule in der Zeche Königin Elisabeth.
- Lärmschutz im Bereich der A40/A52.
-Unterstützung bei Firmenansiedlungen in den Gewerbegebieten.
EBB
Die EBB-Fraktion in der Bezirksvertretung I besteht aus drei Personen. Ihr geht es unter anderem um Verkehrsprobleme und um Verbesserungen der Infrastruktur. So seien zum Beispiel durch die Bezirksvertretung I alle Grund- und Förderschulen besucht und auch finanzielle Mittel zur Behebung der drängenden Probleme zur Verfügung gestellt worden. Eines der zentralen Ziele werde deshalb sein, die Maßnahmen auch auf weiterführende Schulen zu übertragen.
Ein weiteres Thema ist die Unterbringung der Asylbewerber. Im Bezirk I seien im Augenblick rund 20 Prozent der Asylbewerber in Essen in Wohnungen untergebracht. Vertreter des EBB betonen: „Hiermit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Ziel ist, dass die Asylbewerber gleichmäßig in der Stadt verteilt werden, um so eine weitere Verstärkung des Süd-Nord-Gefälles zu verhindern. Aus diesem Grund sollte im Bezirk I nur noch eine moderate Erhöhung der Asylantenzahl erfolgen.“
Positiv begleiten will man den geplanten Umbau des Nordparks. Dies werde aus EBB-Sicht zu einer deutlichen Aufwertung des Viertels führen.
Auch für die Probleme der Grundschule an der Beisingstraße (Nordviertelgrundschule) müssten zeitnah Lösungen gefunden werden.
Dringend in Angriff genommen werden müsse auch ein Konzept, um die schon lange geplante neue Auffahrt nördlich der A40 zu realisieren. Es müsse dringend eine für beide Vertragspartner (Stadt Essen, TÜV Nord) akzeptable Lösung gefunden werden.
Grüne
Für Frillendorf setzen die Grünen sich ein gegen den Weiterbau der A 52 (vom Kreuz Essen-Ost bis Gladbeck): „Mit dieser Haltung gehen wir auch in die nächste Wahlperiode. Das hielt uns aber nicht davon ab, die Pläne zum Ausbau – und teilweisem Rückbau- der Anschlussstelle Frillendorf zu begrüßen, wie wir auch die Pläne begrüßen zum zweispurigen Ausbau der Einmündungen A 52 in die A 40 Richtung Bochum und A 40 in die A 52 Richtung Düsseldorf.“
Im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzeptes Altenessen-Süd/Nordviertel, Soziale Stadt begleiten die Grünen kritisch die Pläne zum Umbau des Nordparks: „Hier ist aus unserer Sicht noch Detailarbeit vonnöten, zusammen mit den Bürgern vor Ort, der Universität Duisburg-Essen und den Fahrradverbänden.“ Zustimmung gibt es auch für den Erhalt eines Stücks des Berne-Abwasserkanals, „um künftigen Generationen die Abwasserführung demonstrieren zu können“.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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