Toleranz von klein auf
„Ach, der Junge hat eine Behinderung. Das ist doch etwas ganz Normales! Das Thema behandeln wir gerade im Deutschunterricht.“ So selbstverständlich geht eine Schülerin der Klasse 4 aus der Essener Schillerschule mit der Behinderung eines Kindergartenkindes um.
Die Klasse erarbeitet zurzeit die Ganzschrift „Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün. Das Buch ist seit seiner Veröffentlichung im Jahre 1976 eine beliebte Schullektüre. Im Laufe der Erzählung greift der Autor gesellschaftlich relevante Themen auf. Dabei geht es neben Freundschaft und Loyalität, Eltern-Kind-Beziehungen und Ausländerfeindlichkeit auch um Behinderung und Integration.
Im Rahmen der UN-Behindertenkonvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet das Schulsystem langfristig so umzugestalten, dass in allen Schulformen ein gemeinsamer Unterricht von Schülern und Schülerinnen mit und ohne Behinderungen stattfinden kann. Die Aktualität des Themas veranlasste die Lehramtsanwärterin Jasmin Friedland dazu, die Kinder der vierten Klassen mithilfe des Buches „Vorstadtkrokodile“ für diese Thematik zu sensibilisieren. Die Lektürearbeit wird in der Schillerschule durch den Kontakt mit einer Gruppe körperlich behinderter Kinder im Alter von 6-12 Jahren in Kooperation mit dem Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte Duisburg e.v. begleitet.
Darüber hinaus hat auf dem Schulhof ein Rollstuhltraining stattgefunden. Dabei untersuchten die Kinder die Schulhausumgebung nach der Rollstuhltauglichkeit und entwickelten ein Verständnis für den Alltag von Menschen mit einer Gehbehinderung. Die Lehramtsanwärterin Jasmin Friedland erklärt dazu: „Es macht den Kindern viel Spaß selbst einmal Rollstuhl fahren zu dürfen, doch sollte nie die Ernsthaftigkeit des Themas vergessen werden.“
Autor:Jasmin Friedland aus Duisburg |
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