Tandemlösung: Bürgerämter sollen deutlich seltener öffnen
Den Plan der Verwaltung, Bürgerämter zu schließen, hat der Rat der Stadt im November 2012 vom Tisch gewischt. Eine „Optimierung“ aber soll es geben, und nun liegt der entsprechende Entwurf vor, der in diesem Monat in den verschiedenen Bezirksvertretungen beraten wird.
Ob alle Bürger die Optimierung als Verbesserung ansehen, mag bezweifelt werden, denn vorgesehen sind Tandemlösungen, und die bedeuten eine zum Teil kräftige Reduzierung der Öffnungszeiten vor Ort.
So sollen ab 2015 die Bürgerämter Altenessen und Stoppenberg ein Tandem bilden. Für Altenessen hieße das eine Öffnungszeit nur noch am Montag, Dienstag und Donnerstag, und zwar insgesamt über 24 Stunden, derzeit sind es 35 Stunden. Für jenes in Stoppenberg blieben sogar nur zwölf Stunden übrig.
Soweit möglich wurden Markttage und die Erreichbarkeit anderer Bürgerämter berücksichtigt. Der Behörde ist aber auch klar: „Das Bürgeramt Gildehof wird den wesentlichen Teil der Besucher auffangen müssen.“ Deshalb sollen die dortigen Zeiten ausgeweitet werden. „Behutsam“, wohlgemerkt, denn schließlich will man insgesamt fünf Stellen einsparen.
Ausgeweitet wird auch das System zur Besuchersteuerung. Weniger spontane Besuche, mehr Terminabsprache und die möglichst per Internet.
Beschlossen ist die Streichung von fünf Mitarbeiterstellen, nun versucht die Verwaltung, das Beste daraus zu machen. Für Bürger heißt das, ihr Amt vor Ort öffnet wesentlich seltener. Gut, man muss nicht häufig zum Bürgeramt, und Wartezeiten sind auch in mancher Arztpraxis Alltag. Aber das Wort Optimierung ist auf dieser (Mogel-)Packung fehl am Platz.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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