Strichliste: Straßenstrich-Razzia als Abschreckung gegen Zuzug

Die Befürchtung, dass der ehemalige Kirmesplatz an der Gladbeckerstraße - nach der Verbannung des Straßenstrichs in Dortmund - unkontrollierten Zuwachs erhalten könnte, bestätigt sich bislang nicht. Am Dienstag führte die Polizei in Abstimmung mit der Verwaltung eine Razzia durch.

Schon bei der 400.000 Euro teuren Umgestaltung vor gut zwei Jahren fürchteten Kritiker, der neue Straßenstrich in Essen sei zu attraktiv. Tatsächlich werde er von den Prostituierten gut angenommen, betonten Polizei und Sozialarbeiter stets unisono. Und auch in diesen Tagen bestätigt Polizeisprecher Lars Lindemann: „Die ‚Arbeit‘ wird auf dem Platz verrichtet, eine Verdrängung in die anliegenden Straßen und Wohnviertel findet so gut wie gar nicht statt.“ Die Kriminalität sei ebenfalls rückläufig.

Allen positiven Bilanzen zum Trotz: Als El Dorado der Straßenprostitution will sich die Stadt nicht bezeichnen lassen. Die Szene werde genau beobachtet. „Razzia - das ist ein großes Wort“, gibt Lars Lindemann zu. „Man darf sich dabei keine Hundertschaften vorstellen, die den Straßenstrich auf den Kopf stellen. Tatsächlich finden derartige Überprüfungen regelmäßig statt.“

Bei der Kontrolle am Dienstag trafen die Beamten 27 Frauen und 15 Freier an. Prostituierte aus Dortmund seien nur vereinzelt ausfindig gemacht worden. „Stadt und Polizei werden die Situation weiterhin beobachten, um nötigenfalls eingreifen zu können“, so der Polizeisprecher.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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