Steele, Kray, Freisenbruch, Horst: Kommunalwahl - total lokal

Bei der Kommunalwahl haben in Essen nur 44,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, das ist knapp ein Prozent weniger als bei den Wahlen 2009. Entschieden haben so vor allem die Nicht-Wähler: Durch ihr Wegbleiben von den Urnen werteten sie die Stimmen vor allem für kleinere Parteien auf. Vielfalt in Rat und Bezirksvertretung kann man mögen oder nicht. Essen beschert sie einen Ruck hin zu rechtspopulistisch orientierten Parteien.

Die Sitzverteilung (insgesamt 90 Sitze) im neuen Essener Stadtrat sieht so aus: SPD: 31 (2009: 31), CDU: 28 (26), Grüne: 10 (9), FDP: 3 (5), Linke: 5 (5), EBB: 4 (3), Repubilkaner: 0 (1), NPD: 1 (1), AUF: 0 (1), Pro NRW: 2 (-), AfD: 3 (-), Die PARTEI: 1 (-), Piraten: 2 (-).
Das sind die gewählten Ratsmitglieder aus dem KURIER-Gebiet:
Für die SPD (insgesamt 31 Sitze): Frank Müller, Manfred Tepperis, Hans-Ulrich Krause, Barbara Soloch, Dennis Heidrich.
Für die CDU (insgesamt 28 Sitze): Franz-Josef Britz, Friedhelm Krause, Dirk Vogt.
Für die Grünen (insgesamt 10 Sitze): Hiltrud Schmutzler-Jäger, Christine Müller-Hechfellner, Ernst Potthoff.
Für die Linken (insgesamt 5 Sitze): Janina Herff.
Für die Piraten (insgesamt 2 Sitze): Wilfried Adamy.
Folgende Ratskandidaten aus dem KURIER-Gebiet zogen dabei direkt in den Essener Stadtrat ein:
Kray: Frank Müller (SPD) 41,8 %; Kray-Leithe: Manfred Tepperis (SPD) 42,8 %; Steele: Hans-Ulrich Krause (SPD) 33,8 %; Freisenbruch: Barbara Soloch (SPD) 44,4 %; Horst: Dennis Heidrich (SPD) 38,0 %. Dabei hat Barbara Soloch das dritthöchste Stimmergebnis bei der Ratswahl stadtweit eingefahren. Knapp wurde es zwischen Hans-Ulrich Krause und Dirk Vogt in Steele: SPD-Mann Krause hatte letztlich „nur“ 114 Stimmen mehr als Neukandidat Vogt.
Einen Kanter-Sieg holte auch der junge Ratskandidat der SPD, Dennis Heidrich, gegen das CDU-Urgestein Friedhelm Krause in Horst. Am Ende stand es 38 % zu 31,1 % der Wahlstimmen für Heidrich.

Horst: Jugend siegt
über Erfahrung

In der Bezirksvertretung (BV) VII gibt es insgesamt 19 Sitze.
Die SPD hat 7 Sitze erobert. Vertreten sind Klaus Johannknecht, Arnd Hepprich, Manfred Germann, Michaela Heuser, Norbert Fischeder, Gerd Hampel und Maria Tepperis.
Die CDU besetzt 5 Plätze mit Klaus-Dieter Feige, Stephanie Kuhs, Nicole Markner, Frank Stienecker und Rita Görgen-Brockhoff.
Die Linke hat 1 Platz erreicht. Als Bezirksvertreter schickt sie den früheren Steeler SPD-Mann Jürgen Zierus ins Rennen.
Ebenfalls 1 Sitz hat die FDP erreicht, somit ist weiterhin Eduard Schreyer, auch Vorsitzender der Steeler Bürgerschaft, in der BV dabei.
Die Grünen erreichten 2 Sitze, sind mit Ernst Potthoff und Christine Müller-Hechfellner vertreten. Das Essener Bürgerbündnis (EBB) ist mit 1 Sitz und Lothar Wolbring dabei. Je einen weiteren Sitz in der BV besetzen Kandidaten von Pro NRW und AfD.
Klaus Johannknecht (SPD) zum KURIER: „Die Rats- und Bezirkskandidaten der SPD bedanken sich für das Vertrauen der Wähler. Im Gebiet der Bezirksvertretung (BV) VII stellt die SPD Ratsmitglieder, die mit großen Mehrheiten gewählt wurden. Auch in der BV haben wir mit 7 von 19 Sitzen die Mehrheit und wollen den Bezirksbürgermeister stellen.“
Doch das könnte sich genauso die CDU vorstellen. Dirk Vogt, der in den Rat einzieht und dafür auf seinen Sitz in der BV verzichtet, erklärt: „Auch wir wollen nach Mehrheiten für unseren Bezirksbürgermeister-Kandidaten Klaus-Dieter Feige suchen. Von dieser Entscheidung abgesehen ist es wichtig, dass gerade die großen Parteien in der BV weiterhin so gut für die Stadtteile arbeiten wie bisher. Denn ich kann die Aussage unseres Spitzenkandidaten Thomas Kufen nur unterstützen: Essen ist politisch nicht bunter, sondern leider brauner geworden.“