Solidarität mit den Opfern des Amoklaufs im Essener Norden – Nein zu rechter Hetze!

Ich dokumentiere nachfolgend eine soeben erschienene Information der MLPD für Presse und Öffentlichkeit zum oben genannten Thema.

Am Samstag, den 28. September erschütterte die Amokfahrt eines 41-jährigen Esseners syrischer Herkunft ganz Essen und besonders die Stadtteile Altenessen und Katernberg.
Der Täter legte zuerst Feuer in zwei Mehrfamilienhäusern und fuhr dann mit einem Kleintransporter in zwei arabische Lebensmittelgeschäfte, wo er Angestellte und Passanten mit einem Messer und einer Machete bedrohte. Eine Gruppe von Migranten setzte den Täter in einem Hinterhof fest, so dass die Polizei den Mann ohne größere Probleme festnehmen konnte. Zuvor hatten bereits Anwohner in Altenessen äußerst mutig und selbstlos mit langen Leitern zwei Babys gerettet, bevor die Feuerwehr eintraf. 31 Menschen wurden verletzt, darunter 8 Kinder, von denen zwei in Lebensgefahr schweben.
Der Kreisverband Essen-Mülheim der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) und ihre Parteigruppen in Altenessen und Katernberg sprechen allen Verletzten und ihren Familien ihre tiefe Anteilnahme und Solidarität aus und wünschen eine baldige Genesung. Wir bangen mit ihnen um das Leben der Kinder.

Als Motiv des Täters stellte sich heraus, dass er sich damit an denjenigen Menschen rächen wollte, die seine Frau bei der Trennung von ihm unterstützt haben.

Wie nicht anders zu erwarten, versucht die faschistische AfD die schreckliche Tat zu missbrauchen, um ihre Forderung nach millionenfacher „Remigration“ zu rechtfertigen. In faschistischer Rhetorik hetzt der Essener AfD-Lautsprecher Guido Reil in einem Video, dass gegen solche Taten nur der „Vorschlaghammer“ helfe, sprich: „Abschieben, abschieben, abschieben“. Für die ebenfalls migrantischen mutigen Helfer oder die Opfer findet er bezeichnenderweise kein Wort der Anerkennung oder des Mitgefühls. Reil, der sich selbst mit dem Hashtag „#herzamrechtenfleck“ schmückt, hat da, wo andere ein Herz haben, nur einen braunen Fleck. Wenn solche Leute regieren könnten, dann würden Gewalt und Terror gegen andersartige und andersdenkende Menschen ungeahnte Ausmaße annehmen.

Reil behauptet, solche Taten würden „immer aus dem gleichen Kulturkreis“ begangen. Es gibt jedoch in keinem Land und keiner Region der Welt eine einheitliche Kultur. Es gibt immer eine reaktionäre Kultur der Herrschenden auf der einen und eine fortschrittliche Kultur der arbeitenden Bevölkerung auf der anderen Seite. Die Menschenfeindlichkeit, die sich in Amok-Taten offenbart, egal aus welchem Motiv heraus, ist keine Spezialität bestimmter „Kulturkreise“. Oder sind die USA mit ihren ständigen Amokläufen bereits ein Kalifat? Frauenfeindlichkeit bis hin zu Femiziden – das entspringt den kapitalistischen Herrschaftsverhältnissen der doppelten Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen und der darauf aufbauenden bürgerlichen Kultur der Frauenverachtung und des Sexismus – egal ob im Westen oder im Nahen Osten oder einer anderen Himmelsrichtung.

Nicht Zugewanderte und Geflüchtete bringen Gewalt und Terror nach Deutschland. Sondern der Imperialismus mit seinen Kriegen, seiner globalen Umweltkatastrophe und seiner zunehmenden Tendenz zum Faschismus bringt Gewalt und Terror in die ganze Welt und zwingt immer mehr Menschen zur Flucht.

Die MLPD wendet sich entschieden gegen derlei rassistische und faschistische Hetze, die uns spalten und gegeneinander aufbringen soll. Auch deshalb fordern wir das sofortige Verbot der AfD und aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda. Wir sind stolz auf unseren proletarischen Internationalismus und fördern den Zusammenhalt in den Stadtteilen. Geben wir rechten Hetzern keinen Spielraum, egal welcher Herkunft und Nationalität sie sind!

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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