Schulentwicklungsplanung - Wandtke: Wir brauchen mehr Steuerung statt reine Bedarfsbeschreibung
Der am 20. Oktober von der Verwaltung vorgelegte Entwurf für einen neuen Schulentwicklungsplan, dem noch der Baustein Berufs- und Kollegschulen folgen muss, bietet aus Sicht der Ratsfraktion der Essener Grünen die längst überfällige Grundlage für den bereits vor 5 Jahren gefassten Beschluss, einen schulformübergreifenden Schulentwicklungsplan vorzulegen.
Der schulpolitische Sprecher der Fraktion, Walter Wandtke, merkt hierzu jedoch kritisch an:
„Diese Schulentwicklungsplanung muss in den kommenden Monaten noch mit Leben und Richtungsentscheidungen gefüllt werden. Noch gibt es kaum Antworten auf die Frage, in welche Richtung Essens Schullandschaft gehen sollte. Angesichts des vielfältigen Wandels der Schulen sind klare Steuerungsaussagen jedoch dringend erforderlich - genannt seien hier nur die Stichworte Inklusion, Sekundarschulen, schleichendes Aus der Hauptschulen, flächendeckende offene Ganztagsschulen, verkürztes G-8 Abitur, wieder steigende allgemeine Schülerzahlen sowie rasant steigende Anzahl der SeiteneinsteigerInnen. Die Schuldebatte der nächsten Monate sollte sich deshalb trauen, auch neue Wege zu gehen und nicht zwanghaft nur um neue Schulräume kämpfen.“
Weitere Gesamtschule muss klares Ziel der Schulplanung werden
Angesichts des absehbaren Bedarfs sollte die (Wieder)-Einrichtung einer weiteren Gesamtschule aus Grüner Sicht nicht nur Möglichkeit, sondern klares Ziel der Schulplanung sein.
Wandtke: „Ob hier ein Neustart der Gesamtschule-Süd in Betracht kommt oder besser ein Standort im Essener Nord-Westen zur Entlastung der Gesamtschule Borbeck, bleibt sicherlich noch genau zu untersuchen. Außerdem sollten CDU und SPD ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Aufbau städtischer Sekundarschulen noch einmal in Frage stellen. In diesem Zusammenhang könnte geprüft werden, ob nicht eine städtische Sekundarschule, z.B. gestaltet aus der Hauptschule Bochold und der Geschwister Scholl-Realschule, eine produktive Zukunftsoption wäre. Die alternative Verbindung von Schulen, die mehrere Kilometer und Stadtteile voneinander entfernt liegen, wie die Schirrmann/Dinnendahl-Realschule oder den Realschulen in Rellinghausen und Kettwig, sind dagegen nur Notlösungen, für die die Schulplanung langfristig bessere Lösungen finden muss.“
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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