Ratsbürgerentscheid in Gladbeck: A52-Befürworter gescheitert!

Kurz vor Weihnachten einigten sich Bund, Land und Stadt Gladbeck über den Ausbau der B 224 zur A 52 zwischen Bottrop und Gladbeck. Diese „Einigung“ war gegenüber den ursprünglichen Forderungen der Stadt Gladbeck ein fauler Kompromiss. Das Ganze sollte vor allem mit einer Tunnellösung schmackhaft gemacht werden. Doch dieser Tunnel wäre nur 1,5 Kilometer lang und es bestünde auch kein Rechtsanspruch darauf, weil er unter Finanzierungsvorbehalt steht. Mit einem eilig anberaumten Ratsbürgerentscheid wollte sich eine große Koalition aus SPD, CDU und Grünen eine Legitimation für diese Pläne holen. Und sie wähnten sich in Sicherheit mit ihrer Überrumpelungstaktik. Umso geknickter waren sie, als heute gegen 18.30 Uhr feststand:

Bei einer Wahlbeteiligung von 40 Prozent hatten 12.991 Bürger (55,9 Prozent) mit Nein und nur 10.255 (44,12 Prozent) mit Ja gestimmt.

Da hatte wohl jemand die Überzeugungskraft der Gegner des A52-Ausbaus unterschätzt, die mittlerweile auch gut vernetzt sind. Bei einem Trassenspaziergang am 22.3. hatte der frühere NRW-Verkehrsminister Zöpel z.B. klar festgestellt:
„Der Tunnel hat eine Alibifunktion. Er ist eine Strategie der Straßenbauverwaltung die Stadt damit zu locken, in vielleicht 20 Jahren eine bessere Situation in Gladbeck zu haben. Aber man sollte nicht vergessen: Vor und hinter dem Tunnel sind mehrere Kilometer Autobahn.“

Der Ausgang des Ratsbürgerentscheids stärkt auch dem Widerstand gegen den A52-Ausbau in Essen den Rücken. Denn der Bau des Gladbecker Teilstücks der A52 hätte den Druck auf Essen erheblich verstärkt. Eine gute Ausgangslage, um die Ausbaupläne endgültig zu Fall zu bringen.

Siehe dazu auch meinen Beitrag von gestern:

http://www.lokalkompass.de/essen-nord/politik/buergerinformation-zum-geplatzten-tunnelversprechen-beim-a52-ausbau-d149439.html

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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