Montagsdemo auf dem Katernberger Markt
Preissteigerung, Mieterhöhung, Schrottimmobilien – das geht uns an die Substanz!

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Essener Montagsdemonstration
„Weg mit Hartz IV, das Volk sind wir!“
am 06.12.2021 um 17.30 Uhr
auf dem Katernberger Markt

Die monatliche Montagsdemonstration findet dieses mal in Katernberg statt. Die Ampel-Regierung stolpert direkt im Krisen- und Pannenmodus ins Amt und setzt in der Corona-Pandemie das chaotische und rein an Unternehmerinteressen ausgerichtete Krisenmanagement fort. Olaf Scholz, der auf seinen Plakaten bis zum Abwinken "Respekt" versprach, startet direkt mit gebochenen Versprechen u.a. gegenüber Hartz-IV-Betroffenen und Rentnern ins Amt. Wie bei zwei legendären Schokoriegeln gilt: Hartz IV heißt jetzt Bürgergeld - sonst ändert sich nix. Deshalb unterstütze ich den folgenden Aufruf der Essener Montagsdemonstration.

Die steigenden Preise gehen uns an die Substanz! Das ist nicht vom Himmel gefallen, sondern politisch in Kauf genommen. Von wegen „es ändert sich bald wieder“ oder wir würden uns das nur einbilden – die Inflation soll dieses Jahr noch auf 6% steigen.
Laut dieser offiziellen Inflationsberechnung würden wir nur 9% des Einkommens für Lebensmittel ausgeben und 19% für Miete. Mit kleinem Einkommen gehen aber locker 25% für Lebensmittel und bis zu 50% für Miete drauf, kleine Wohnungen sind unverhältnismäßig teurer. Da fallen die übermäßigen Preissteigerung stark ins Gewicht. Insgesamt liegt die tatsächliche Preissteigerung eher bei 10%. Nudeln, Tomaten usw. werden alles „nur“ um Centbeträge teurer, aber im Lauf des Monats kommt viel zusammen. 3 Euro Erhöhung vom Hartz-IV-Satz sind eine Frechheit und real eine Kürzung! So sieht die angebliche „soziale Gerechtigkeit“ aus.
Wohnungen werden immer mehr zum Spekulationsobjekt, aber wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für kleine Einkommen. Die Mietobergrenze in Essen für Hartz-IV-Bezieher liegt seit Anfang 2021 bei 420 Euro, aber seither sind die Preise gestiegen. Man kriegt kaum Wohnungen für den Preis, oder sie haben Schimmel, nasse Keller usw. Sollen doch die Chefs von Allbau, LEG usw. so wohnen! Wir haben das Gefühl, hier sollen ärmere Leute rausgeekelt werden.
Die Energiekosten steigen gerade jetzt nochmal erheblich an. Die Nebenkostenabrechnungen kommen nächstes Jahr erst, das kommt also noch auf uns zu.
Der Essener Norden wird immer mehr ausgehungert, Krankenhäuser werden geschlossen, die Mieten sind unverhältnismäßig hoch – das akzeptieren wir nicht. Die neue Regierung verspricht uns kleine Trostpflaster, aber wir vertrauen nicht auf sie, sondern nehmen die Zukunft in die eigene Hand.
Bei unserer Montagsaktion gibt ein offenes Mikrofon, auf antifaschistischer Grundlage. Jeder soll kommen und kann in 3-minütigen Beiträgen seine Forderungen und Erfahrungen einbringen, seine Geschichte erzählen. Kommt mit der ganzen Familie, Nachbarn, Freunden. Als Ergebnis wollen wir gemeinsam einen Forderungskatalog aufstellen! Dafür haben wir bereits diskutiert:

  • Hartz-IV muss weg! Das Arbeitslosengeld I muss wieder auf Dauer gezahlt werden, keine Sanktionen usw. Als Sofortforderung wollen wir entsprechend der Preissteigerung die Erhöhung des Regelsatzes auf 700 Euro.
  • Die Mietobergrenze muss auch mindestens um den Inflationsausgleich angehoben werden.
  • Im Kapitalismus wird die Spekulation mit Wohnraum nicht gestoppt, deswegen diskutieren wir über eine gesellschaftliche Perspektive, in der solchen Hausbesitzern und Konzernen das Handwerk gelegt würde.

Wer kann, darf gerne ein kleines Geschenk (für maximal 2 Euro oder selbstgemacht, Kekse o.ä.) mitbringen, die wir an die Kinder geben wollen.
An unseren Weihnachts-Wünsche-Baum kann jeder seine Wünsche fürs nächste Jahr hängen.
Für den Bauch gibt es lecker selbstgemachten Kuchen und Kaffee für 2 Euro und fürs Herz Musik und Kultur.

Wir halten die zum Zeitpunkt der Aktion geltenden Corona-Regeln ein.

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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