Otto Normalbürger dürfte das nicht
Stellen Sie sich vor, Sie haben in Ihrem Garten eine Tonne Erdreich über, vielleicht nicht so ganz supersauber, aber größtenteils auch nicht allzu schlimm verseucht. Die wollen Sie los werden. Sie mieten also einen Pick-Up und kippen den Boden hinter der Schurenbachhalde in Altenessen-Nord, ab; da, wo die Halde an den Kanal und an die Emscherkunst.2010 grenzt. Einfach so.
Und Sie werden erwischt. Womit müssen Sie dann rechnen? Doch wahrscheinlich mit einem saftigen Bußgeld, und wieder abtransportieren müssen Sie das Ganze auch. Es wird wohl kaum jemand zu Ihnen sagen: „Na, gut, alles abtransportieren käme Sie teuer. Nehmen Sie nur das Verseuchte wieder weg, und den Rest lassen Sie da, aber modellieren Sie ihn ein bisschen netter.“
Genau das aber könnte an der Schurenbachhalde passieren. Das illegal dort abkippte Erdreich komplett wieder zu entfernen, würde viel Geld kosten, schließlich bildet es einen 600 Meter langen Wall. Wir erinnern uns: Mit Zustimmung eines RVR-Mitarbeiters durften Firmen es dort ablagern. Die Vorgesetzten wussten von nichts, der Staatsanwalt ermittelt.
Gewiss, da es sich um Bodenaushub auch von städtischen Baustellen handelt und der RVR von den Ruhrgebietskommunen finanziert wird, träfen die Entsorungskosten auf jeden Falls uns alle. Uns Steuerzahler.
Aber dennoch bleibt ein mieses Gefühl bei dem Gedanken, dass man bei der illegalen Entsorgung nur eine gewisse Größenordnung erreichen muss, um den Konsequenzen, denen der normale Bürger entgegen sieht, zu entgehen.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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