NRW-Innenministerium zu sogenannten „Familienclans“
Sachliche und differenzierte Darstellung durch Innenminister erfreulich
Das nordrhein-westfälische Innenministerium verfügt über kein landesweites Lagebild zu "kriminellen Familienclans". Aus polizeilicher Sicht verbiete sich eine solche Kategorisierung, schreibt NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) in einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags anlässlich der gestrigen Befassung des Innenausschusses mit der Sicherheitssituation in Duisburg-Marxloh. Generell würden keine Ermittlungen gegen Personen allein aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit geführt, stellte Jäger klar. Dazu erklärt Ahmad Omeirat, integrationspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion:
„Ich bin Innenminister Ralf Jäger für die differenzierte und sachliche Betrachtung dankbar. Niemandem ist geholfen, wenn sämtliche Familienangehörige wegen des Fehlverhaltens einzelner Familienangehörige stigmatisiert werden. Alleine die Wortwahl `ethnische Clans´ oder `Familienclans´ trägt zu einer Form von Sippenhaft bei, die auch nicht dem Grundgesetz gerecht wird.
Innenminister Jäger hat erkannt, dass mit Ausgrenzung keine Integration zu machen ist und, dass das Zerrbild vom Clan der gesamten Gesellschaft nicht weiter hilft.
Wir Grünen treten für eine konsequente Verfolgung und Bestrafung von Straftätern ein, genauso wie wir uns präventiv für Resozialisierung durch Bildung und Integration der Kinder und Jugendlichen einsetzen. Es darf aber nicht sein, dass sämtliche Familienmitglieder unter den Folgen solcher Straftaten leiden und Zukunftschancen allein aufgrund eines bestimmten Nachnamens oder der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe genommen werden.“
Autor:Joachim Drell aus Witten |
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