Neues zur Messe-Ertüchtigung

Zum dritten Bürgerforum rund um das Thema Messeertüchtigung kamen weniger Bürger als zuvor. Roland Weiss, Messe-Bauleiter, Bernd Schmidt-Knop, GGE und Egon Galinnis, Messe-Geschäftsführer (v.l.), erklärten die Pläne. | Foto: Schimm
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  • Zum dritten Bürgerforum rund um das Thema Messeertüchtigung kamen weniger Bürger als zuvor. Roland Weiss, Messe-Bauleiter, Bernd Schmidt-Knop, GGE und Egon Galinnis, Messe-Geschäftsführer (v.l.), erklärten die Pläne.
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Er hat sicher alle Beteilig­ten Nerven gekostet, doch auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte es sich gelohnt. Parkleitung und Messe haben die Planung für die neuen Messehallen zur Gruga hin gemeinsam überdacht und Roland Weiss, Generalbevollmächtigter für den Messebau, hat daraus einen Entwurf gestrickt, der an der Nord-West-Ecke zwar 500 Quadratmeter Messefläche kappt, aber dafür dem Park mehr Luft lässt.
Das dritte Bürgerforum zur Messeplanung war diesmal nur spärlich besucht. Vorgestellt wurden die überarbeiten Siegerentwürfe zur Messeertüchtigung, die aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen sind.
Messebauer Roland Weiss eröffnet das Bürgerforum mit der Nennung des großen Ziels: Zu erreichen, „dass der Dreiklang aus Grugahalle, Grugapark und Messe ein sich ergänzender und befruchtender wird.“
Ein schwieriges Unterfangen, wenn man die kontroversen Diskussionen der letzten Monate bedenkt. Doch ein Kompromiss scheint nun viele Bedenken auszumerzen.
Neu in die Planung aufgenommen wurden ein großer Multifunktionssaal, der nun im Erdgeschoss angesiedelt ist, und Kongresse von bis zu 2000 Personen beherbergen soll. Zugleich kann er zu Messezeiten auch von Ausstellern genutzt werden.

Im Kostenrahmen bleiben

Zwischen der Grugahalle und dem Kongresszentrum soll es künftig eine unterirdische Verbindung geben.
Die neu zu gestaltetenden Hallen 4 bis 7 sind ohne Galeria geplant. Überlegungen, dass Immendorff-Kunstwerk umzusiedeln, laufen derzeit.
Die Frage nach dem Grund des Messe-Umbaus beantwortet Messe Geschäftsführer Egon Galinnis nüchtern: „Ich muss meinem Aufsichtsrat und meinem Gesellschafter ein funktionierendes Unternehmen bereitstellen. Im Moment sind wir die Nr. 9 unter den Messe-Standorten. Wir wollen nicht etwa Nummer 3 werden, sondern die Nummer 9 bleiben. “
Niedrige Hallenhöhen und Doppelstöckigkeit seien nicht mehr zeitgemäß, so Galinnis. „Und wir haben noch eine weitere Aufgabe, wir sichern Arbeitsplätze.“
Auf die Bürgerfrage, ob man überhaupt soviel Platz für Kongresse brauche, entgegnet Galinnis, dass Zeltaufbauten für Aktionärsversammlungen nicht mehr zeitgemäß seien. Hier gebe es bereits Abwanderungstendenzen ...
Zur Messeertüchtigung kommentiert der Messe-Geschäftsführer, dass es derzeit acht Messen gebe, die das gesamte Gelände belegten, „nicht bloß eine oder fünf“.
Bezüglich der Vereinbarungen mit Grün und Gruga Essen (GGE) und Kur vor Ort habe man einen Kompromiss geschlossen und die Hallenkante im Westen zurückgezogen sowie den Erhalt der Baumgruppe im Norden gesichert. 500 Quadratmeter Messefläche fallen damit Weg, der Kranichwiese und dem Saunabereich von Kur vor Ort blieben aber auf diese Weise die abschirmenden Bäume erhalten.
An der Nord-West-Ecke wird das Messegebäude zurückgenommen und so mehr Abstand zur Wasserfläche am Blumenhof erreicht.
Ferner soll die Fläche zwischen Kongressbereich und Grugahalle parkähnlich überplant werden. Kur vor Ort werden zusätzliche Parkplätze im Parkhaus P6 an der Lührmannstraße gewährt.
Bernd Schmidt-Knop, Betriebsleiter GGE, kommentiert: „Wir haben uns bei unseren Verhandlungen nicht wieder um Bäume gestritten, wie viele vielleicht glauben. Wichtig war uns, dass der Park seine Gesundheitsfunktion erhalten kann.“ ­Kranichwiese, Wassergarten und Blumenhof als Kurhaus sollen unangetastet bleiben. „Der Park ist schließlich auch ein Standortvorteil für die Messe“, so Schmidt-Knop.
Die geplante Magistrale entlang der neuen Messehallen könnte künftig auch von der Gruga für Veranstaltungen mit genutzt werden.
Ein Kooperationsvertrag zur Bauphase soll die neue Basis bilden.
Zum Kostenrahmen wurden die Beteiligten von Bürgerseite zur strikten Einhaltung des Finanzrahmens aufgefordert. „Wir müssen aufhören, Berliner Flughafen zu spielen“, antwortet Galinnis. „Kein zusätzlicher Kostenfaktor mehr!“ Einhellige Bürgermeinung: geplante 123 Millionen sollten reichen.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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