Neues Gesicht für den Kaufpark Bamlerstraße?
Die Gerüchte wabern durch den Bamlerpark - das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum an der Stadtteilgrenze Nordviertel/Altenessen erhält in absehbarer Zeit ein Facelifting. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Doch konkrete Informationen tröpfeln nur spärlich.
Unter den Mietern herrscht Unsicherheit. Was ist geplant? Welche Auswirkungen könnten die Bauarbeiten für mein Geschäft haben? Gerüchte gehen mit ersten Arbeiten einher, so ist der ansässige Lotto-Laden im vergangenen Herbst umgesiedelt worden. Die Unternehmer, die reden, wissen die Vorgänge nicht so recht einzuschätzen und wollen ihre Namen lieber nicht in der Zeitung lesen. Andere halten sich ganz bedeckt.
Lida Jawanbakht wagt sich aus der Deckung. Die Inhaberin des Betty Boop-Friseursalons bangt um ihre Zukunft an der Bamlerstraße. Ab Ende Januar verlegt sie ihren Laden an die Twentmannstraße in Stoppenberg - aufgrund von Umbauarbeiten, wie es das Schild im Schaufenster festhält. Im Sommer sollen Jawanbakht und ihr Team zurückkehren. So ist es zumindest mündlich mit dem Immobilienmanagement des Bamlerparks vereinbart. Ein Vertrag werde erst aufgesetzt, wenn die neuen Räume in Juni/Juli fertig seien. „Ob das klappt?“ Lida Jawanbakht ist die Nervosität anzumerken.
Auf Anfrage des Nord Anzeigers bei der Verwalterfirma Estama „kann und darf“ sich der für den Bamlerpark zuständige Manager „nicht äußern“, verspricht aber, die Fragen an eigentlichen Eigentümer, MGPA Europe Fund, weiterzuleiten. Bis zum Redaktionsschluss blieben sie jedoch unbeantwortet.
Darunter die Frage: Wie umfangreich fallen die Bauarbeiten überhaupt aus? „Der Grundeigentümer [möchte] den Einzelhandelsstandort an der Bamlerstraße nicht nur erhalten, sondern neu gestalten und ergänzen - das bestehende Einkaufszentrum soll umgebaut, erweitert und architektonisch aufgewertet werden. Dabei ist eine Verkaufsflächenvergrößerung um etwa 3.000 Quadratmeter auf künftig 13.000 Quadratmeter geplant“, heißt es in der Begründung des Bebauungsplanentwurfs für das Gebiet Bamlerstraße/Assmannweg, den der Stadtrat im März 2013 genehmigte.
Gesamt-Pläne nicht mehr aktuell?
Über den Fortschritt der Planungen gibt es unterschiedliche Informationen. Hans-Willi Zwiehoff (SPD), Bezirksbürgermeister im Bezirk V und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung, weiß: „Es kursieren bereits Pläne für die gesamte Erweiterung.“ Der planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Uwe Kutzner, zweifelt hingegen die Aktualität der Pläne an. Schließlich habe der MGPA Europe Fund den Bamlerpark erst Anfang 2012 übernommen - der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan jedoch stammt aus dem Jahr 2010.
„Eine Erweiterung Zug um Zug ist sicherlich vorstellbar, von einer Arrondierung des gesamten Geländes scheint man aber noch weit entfernt“, schätzt Kutzner die Lage ein. Sprich: Noch lägen der Stadt nicht alle Anträge vor.
„Nicht alle“ - das heißt, etwas ist bei der Stadt doch eingetrudelt. Ihr liegt ein Bauantrag für sowohl Abriss als auch Neubau der ansässigen Aldi-Filiale vor. Die Aldi Immobilienverwaltung bestätigt in einer knappen Stellungnahme die Bauabsicht für 2014. Wann der Baustart erfolgt? Weitere Informationen gibt es auch dazu bisher nur tröpfchenweise.
Hintergrund: Estama
Bei Estama in Wuppertal nimmt keiner ab: Am Donnerstag, kurz nach der Anfrage des Nord Anzeigers, wurde das Ausscheiden der drei deutschen Geschäftsführer bekannt. „Im Markt sorgte Estama für ein gewisses Aufsehen [...] Supermärkte, Discounter u.a. werden per Rundmail im Dutzend billiger feilgeboten“, berichtete die Immobilien-Zeitung zu diesem Thema.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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